Sonntag, 18. September 2011

Tag 137.

Wir sitzen wieder in Santiago, vor zwei Stunden sind wir mit dem Bus von Muxía hier angekommen.

Die letzten drei Tage waren noch einmal sehr hart. Das Gehen war anstrengend, aber die Mühen haben sich gelohnt.
Vorgestern haben wir den Sonnenuntergang am Ende der Welt, am Kap Finisterra, genossen.
Leider war das Vergnügen ein wenig durch die "netten" Menschen getrübt, die gemeint haben, ihre Synthetik-Wäsche dort verbrennen zu müssen.

Liebe Leute: Das Kap ist KEINE Müllverbrennungsanlage und auch KEINE Sondermüllsammelstelle.
In Rücksicht auf die Natur und auf die anderen Menschen dort, die das Ambiente genieszen wollen: Bitte verbrennt Eure Kleidung NICHT sondert entsorgt sie sinnvoll...

In Muxía durften wir noch nach den letzten 31 Kilometern den Abend auf den Felsen in der Brandung genieszen. Es war wunderschön. :)
Wir haben die Gebete, die wir in Le Puy mitgenommen und in Santiago vorgebracht haben, verbrannt (natürlich aus Papier und das war dann auch gleich weg und hat nicht gekokelt und gestunken :P) und haben unsere Füsze im kalten Atlantik gebadet.


Unser Zug in Richtung Heimat geht um 13.55.
Wir waren noch Frühstücken und ein bisschen shoppen und jetzt warten wir nur noch auf die Rückfahrt.


Das war es also, das "Abenteuer" Jakobsweg.
Wir melden uns noch einmal von zu Hause aus, um ein bisschen Résumé zu ziehen und alles noch einmal aufzuarbeiten.

Danke, dass Ihr bis jetzt unsere Reise verfolgt habt :)



Ultreïa.
Nach dem Weg ist vor dem Weg? Mal sehen...

Bis in Bälde :)
J&J

Mittwoch, 14. September 2011

Tag 133.

Nach einer nicht ganz so langen Nacht sind wir heute bei strahlendem Sonnenschein in Richtung Finisterra aufgebrochen.
Problem Nummero 1: finde in Santiago ein Cafe oder eine Bar, die um 8 Uhr geöffnet hat und auch noch etwas Essbares anbietet.
Nach ein bisschen Suchen ist uns das zumindest gelungen.
Problem Nummero 2: finde einen Briefkasten in Santiago.
Aber nach ca. 10 minütigem Marsch hat sich auch das erledigt, also auf ans Ende der Welt und weg von diesen vielen Menschen!

Es war recht warm und der Weg wunderschön. Endlich wieder alleine :)

In einem Cafe haben wir die vier Österreicher aus Bad Vöslau wiedergetroffen, die wir gestern im Pilgerbüro kennengelernt haben.

Erkenntnis des heutigen Tages: mit einem Damenspitz nach einem großen Radler geht die Jacky sehr schnell den Berg hinauf :)
Jimmy will mir in Zukunft während des Gehens keinen Radler mehr gönnen :( Also bitte: ein Aufruf an alle, die mich lieb haben: HALTET IHN AUF!!! :D

Nach 22 Kilometern sind wir also jetzt in Negreira in einer privaten Albergue. Privat (und somit auch teurer, heißt 12€/Person, aber mit Bettzeug und Handtuch (wahhhhhhhh da beginnen Pilger wie wir fast zum Heulen, wenn wir sowas bekommen :´) )), weil wir Wäsche waschen (mit einer Waschmaschine) und kochen wollen und in der günstigen Albergue um 5€ weder das eine noch das andere möglich ist.

Morgen gehen wir dann nach Olveiroa und dann übermorgen nach Finisterra.
Und dann sind wir ja eigentlich schon wieder daheim.

Meine Kamera funktioniert zum Glück noch brav, auch wenn sich das Objektiv nicht mehr ganz schließen lässt.

Noch was?
Ach ja, danke für die vielen Glückwünsche :)
Wir gehen davon aus, dass wir mit Champagner und großer Party in Gänserndorf von Euch erwartet werden und Ihr uns zu Füßen liegen werdet, in Anbetracht unserer immensen Leistung... muahaha.

*räusper*, so genug Blödsinn geredet. Vielleicht doch kein Bier mehr für mich...


Euch allen noch einen schönen Nachmittag bzw. Abend und wir melden uns bald wieder :)

LieGrü
J&J
(heute mal wieder mit deutscher Tastatur...)

Dienstag, 13. September 2011

Tag 132.

Heute um 09:30 haben wir den Platzt vor der Kathedrale in Santiago erreicht.
Mit gemischten Gefühlen.

Die Stadt war noch recht leer, wenige Pilger und Touristen unterwegs und alle Cafés geschlossen oder ohne Essen.

Wir waren dann im Pilgerbüro um uns unsere "Compostela" ausstellen zu lassen, die Urkunde, die bezeugt, dass wir den Weg zu Fusz zurückgelegt haben.
Der Mitarbeiter war von unserem Pilgerpass (der ja aus 6 Pilgerpässen besteht) und von unserem Weg so begeistert, dass er mit unserem gut 3 Meter langem Dokument durch das Büro gewandert ist um es den anderen zu zeigen...
Jetzt haben wir also den offiziellen Wisch für unsere Klowand ;)

Aus der Pilgermesse um 12 Uhr sind wir dann vorzeitig geflüchtet.
Diese riesige Kathedrale war gestopft voll, Touristengruppen haben sich aneinander gedrängt, die Schlange an der Statue des Heiligen Jakobus elends lang.
Es war furchtbar und kein würdiger Abschluss für diese Reise :(

Deswegen haben wir uns auf die Suche nach einer passenden (und möglichst günstigen) Unterkunft gemacht. Ist ja nicht ganz so einfach, hier in der Touri-Hochburg.
Und plötzlich läuft uns eine kleine alte Spanierin vor der Touristen-Info fast über den Haufen und teilt uns mit wilden Gesten mit, dass, wenn wir ein Zimmer suchen, mit ihr mitkommen sollen.
Tja und jetzt haben wir ein Zimmer um 25€. Über die Touri-Info hätten wir das glaub ich nie gefunden. :) Ein Zeichen, dass es richtig war, die Messe zu verlassen?

Nach Essenssuche und Bahnhofsbesuch zwecks Ticketkauf für unsere Heimfahrt am 18. haben wir uns noch einmal in die Kathedrale begeben um in aller Ruhe dem Heiligen gegenüberzutreten.

Und jetzt überlegen wir, wo wir was essen.
Die Infos für den Weg, den wir die nächsten vier Tage noch nach Finisterra (also das Ende der Welt) und Muxía gehen werden, geholt und jetzt diesen Blogeintrag verfasst.


Danke für die viele Unterstützung, die wir von Euch daheim bekommen haben.
Danke an diejenigen, die an uns geglaubt haben. Wir waren uns ja bis zum Schluss selbst nicht sicher, ob wir es schaffen werden.
Und ja, wir haben uns noch immer lieb, können uns noch immer in die Augen schauen und miteinander reden. Und das nach 3300 Kilometern und 4,5 Monaten, die wir gemeinsam verbracht haben :)


Aber: der Weg ist das Ziel.
Also: Ultreïa y suseïa.
Weiter an das Ende der Welt :)

J&J

Montag, 12. September 2011

Tag 131.

Wir sind in Monte do Gozo, 5 Kilometer von der Kathedrale in Santiago entfernt, auf die wir heute schon von dem Hügel, auf dem wir uns befinden, einen Blick werfen konnten.

Wie die Pilger im Mittelalter schlafen wir heute hier, auf dem letzten Hügel vor Santiago. Früher haben sie sich hier gewaschen (war damals ja doch nicht üblich ;) ) und ja, das haben wir heute auch schon erledigt.
Aber auch in der Messe waren wir, insgesamt 7 Pilger und zwei Einheimische, und haben noch ein letztes Mal den Pilgersegen empfangen. Vom Pfarrer in Gänserndorf haben wir ihn das erste Mal am 30. April empfangen.

Unglaublich. Morgen sind wir also da.

So nervig und fuchtbar wir auch vieles empfunden haben, so war der erste Blick auf Santiago heute Nachmittag doch mit Wehmut verbunden.

Mittlerweile beschäftigen uns schon wieder die Probleme, die wir daheim haben werden.


Aber erst einmal ankommen.

J&J

... und noch 5 Kilometer nach Santiago.

Samstag, 10. September 2011

Tag 129.

Ribadiso. Wir sind eigentlich nur noch 2 Tage von unserem Ziel entfernt.
Um die 3260 Kilometer haben wir in den letzten 4,5 Monaten zurückgelegt. Und jetzt sind wir fast an unserem Ziel angekommen.

In den letzten Tagen seit Sarria sind unheimlich viele Touristen (von uns "liebevoll" PSM genannt = Peregrinos sin mochila, also: Pilger ohne Rucksack).
Das sind Menschen, die hier die letzten 100 Kilometer zu Fusz gehen (oder auch nicht) um in Santiago die "Compostela" zu erhalten. Das ist die Urkunde, die bezeugt, dass man zu Fusz oder mit dem Rad nach Santiago gepilgert ist. Und damit man die bekommt muss man als Fuszpilger die letzten 100 Kilometer gehen.
Da sind also riesige Gruppen von Engländern oder Franzosen oder Spaniern unterwegs, die laut gackernd, mit ihren 5-Liter-Tagesrucksäcken den Weg entlangmarschieren, zu fünft nebeneinander und alles niedermähen, was ihnen in den Weg kommt. Eine überdimensionale Jakobsmuschel wird ,meist deutlich sichtbar für alle anderen, um den Hals oder an dem Minirucksack getragen und der Pilgerausweis in einem Plastiketui ebenda transportiert.
Das ist er also: der Pilger.

Wir sind also anscheinend keine Jakobspilger. Wir haben nämlich keine Merchandise-Artikel des Weges an uns herumbaumeln und mit Rucksack und groszen Pilgerstab kommt man sich auch direkt komisch neben all den richtigen Pilgern vor...

Das also unsere Probleme des Weges.
Aber nur noch 39 Kilometer, dann haben wir es geschafft.
Den meisten "Pilgern" werden wir die nächsten Tage aus dem Weg gehen, da sie andere Etappen gehen als wir.

Liebe Grüsze an Euch,
wir sehen uns jetzt wirklich bald wieder :)
J&J

... und noch 3 Tage bis Santiago...

Mittwoch, 7. September 2011

... Tag 126...

und wir melden uns aus Sarria.
Eigentlich wollten wir ja heute noch 5 Kilometer weiter gehen, aber als wir in Sarria in einer Bar gesessen sind und unser Bocadillo mit Tortilla de Patata gegessen haben, dazu natürlich unser zwei Cervecas con Limon getrunken, hat es mich einfach nicht gefreut weiter zu gehen und deshalb sind wir hier geblieben.
Wir genieszen den Luxus eines Gartens und einer Herberge in einem uralten Haus. Das Dachgeschosz ist... urig :) Ob ein Statiker heute noch die Baumstämme und Äste als Tram und Dachträger durchgehen lassen würde, ist fraglich, aber der eingerichtete Salon ist grandios. Am Liebsten würde ich ja die Möbel mitgehen lassen... Aber wer trägt die für mich? ;(

Wir sind heute leider auch viel zu spät gestartet... erst um halb 9. Weil wir nämlich aktuell das Glück haben in Spätaufsteher-Zimmer zu kommen :)

Und ein paar "Dörfer" (falls es denn welche waren) sind hier ziemlich gruselig.
Sie bestehen nur aus ein paar Häusern, von denen ein oder zwei noch bewohnt sind, die Straszen sind nicht befestig und der Misthaufen ist direkt vor der Haustüre. Wenn man den Mist dort hinbringen will, muss man erst durch Kuhmist gehen.
Irgendwie ist das ja unheimlich idyllisch, auszer den 2 Bewohnern (und den hunderten Pilgern) ist da ja niemand, aber ob das wirklich ein schönes Leben ist, so weit weg von allem? Wahrscheinlich schon, auch wenn das für mich nix wär...

Na gut, soweit heute von uns.

Liebste Grüsze von den heute nicht ganz so viel nörgelnden
J&J


... und noch 6 Tage bis Santiago...

Dienstag, 6. September 2011

Tag 125.

...und es geht weiter, immer weiter.
Die letzten Tage hatten wir Probleme mit dem Internet, deswegen keine Posts.

Und ein groszes Danke an unsere Freunde, Bekannten und Kollegen daheim, die sich immer wieder bei uns melden :) Das hilft uns hier doch, auch bei den zum Teil nicht ganz so schönen Momenten, die letzten 130 Kilometer noch weiterzugehen...


Gestern sind wir allen Ernstes über die Galizische Grenze gegangen. Da war er also, der Kilometerstein 152.5.
Und dann waren wir in O Cebreiro, das vollgestopft war mit englischen und französischen Bustouristen vollgestopft, das Merchandising zur Vollendung gebracht... Wunderbar...

Wir freuen uns wirklich schon auf daheim, auch, wenn wir viel Angst davor haben, wie es uns da gehen wird.
Aber am 22. September wird uns Gänserndorf wahrscheinlich wieder haben... Falls es wahr ist und wir das Rescue Me besuchen wollen ;)


Übrigens an dieser Stelle: GRATULATION, Mamsch, zu 2 Wochen rauchfrei :) Wir sind stolz auf Dich! :))


So und jetzt wieder zu uns.
Wir werden die letzten 6 verbleibenden Tage in aller Ruhe noch genieszen und nicht mehr als 24 Kilometer gehen.
Heute sind wir nach 22 Kilometern in Triacastela angekommen und morgen werden wir entweder nach Sarria oder Barbadelos gehen, mal sehen, wie es uns gefällt.

Und auf dem Weg gibt es aktuell kein Bettwanzenproblem, sondern eine Floh-Seuche. Gestern haben wir sie wieder erwischt und sie gehen dieses Mal auf mich :/
Aber auch das werden wir überleben...
Heute ist die ganze Wäsche gewaschen worden und hoffentlich sind wir die lieben Viecher wieder los...


Liebe Grüsze noch an alle :)
J&J

Samstag, 3. September 2011

Tag 122.

Heute ein "Hallo" aus Ponferrada.
Eigentlich hätten wir ja um einiges weiter gehen wollen, aber ich war so fertig und müde, dass wir nach nur 17 KM hier aufgehört haben und das, obwohl das Wetter so gut war :/ Morgen haben wir wahrscheinlich wieder eine Schweinehitze... aber was solls...

Jimmy hat gestern in der Herberge zufällig einen Flyer von einem italienischen Restaurant hier in Ponferrade gefunden, das Pilgermenüs anbietet. Vor Ort sieht man davon nix, man muss extra fragen gehen.
Und dank meinem Mann haben wir heute zu Mittage megalecker Menü gegessen. Und der Kellner hat Trinkgeld bekommen, obwohl er kein einziges Mal gegrinst hat :9

Die "Pilger" (so es denn welche sind), benehmen sich hier wie die wilden Tiere.
Unsere Herberge hat 180 (!!!) Betten, wir waren vielleicht 15 Leute und die haben sich wie die irren um die Plätze angestellt... Naja, wers braucht...


Wir melden uns wieder.
Hoffentlich mit erfreulicheren Nachrichten von den Mitmenschen ;)

LieGrü
J&J

PS: Danke übrigens Lene, für die Erinnerung an frische, gut riechende Unterwäsche. Schön langsam vermisse ich die nämlich wirklich ;)
Österreich, bald hast du uns wieder...


Also noch 10 Tage nach Santiago...

Freitag, 2. September 2011

Tag 121.

Gestern sind wir fast den ganzen Tag durch den Regen gegangen und trotzdem war es nicht angenehm :(
Nie kann es uns das Wetter recht machen... :P

Kurz vor Astorga haben wir eine unglaublich herzige Spanierin am Wegesrand getroffen, die dem Wetter zum Trotz (Windböen und starker Regen) gratis den Pilgern Getränke und kleine Imbisse ausgegeben... Warum? Weil wir alle Götter sind und sie das aus Liebe zu den Göttern macht... :)

Geschlafen haben wir dann in Santa Catalina in einer sehr schönen, modernen Herberge. Warum auch immer, sind fast alle anderen Pilger noch weiter gegangen. Wir haben die Herberge zu fünft bewohnt...

Und heute sind wir nach wechselhaftem Wetter in El Acebo angekommen.
Die Landschaft hat sich gestern Abend schlagartig geändert. Rundherum ist es wieder bergig und alles mit Wäldern bewachsen. Wir kommen also langsam in die Nähe von Galicien.
Kurz vor dem höchsten Punkt Spaniens (und dem höchsten seit dem Arlberg... :P) waren wir in der "Tempelritter-Herberge". Ich habe einen Tee getrunken und wir haben neben dem "normalen" Pilgerstempel auch eine kleine Besonderheit bekommen :) Weil wir nämlich mehr als 1000 KM zu seinem Haus gegangen sind, haben wir einen Spezialstempel bekommen :) Sehr geniale Sache, auch, wenn es nur ein Stempel ist :)

Ob wir morgen nur bis Ponferrada gehen oder weiter, entscheiden wir morgen spontan. Je nachdem, wie das Wetter mitspielt und wie es uns geht.

Also heute geht es uns gut. Wir haben uns (das erste Mal seit irgendwo in der Mitte von Frankreich) ein Doppelzimmer in der Herberge um 20€ gegönnt. Und das haben wir uns verdient, finden wir :P


Wir melden uns dann bald wieder bei Euch...


Ultreïa, immer weiter, weiter nach Santiago :)

J&J

Mittwoch, 31. August 2011

Tag 119.

Danke für die Kommentare von Lupo und Guardian :)
@Lupo: wir schauen, dass wir am Rescue me anwesend sind. Aber meiner einer sollte sich wieder in die "Zivilkluft" werfen, weil mit braunen, langen Haaren wird mich ja keiner erkennen :O

@Guardian: Ich hoffe, dass ich mich den gesellschaftlichen Zwängen nicht völlig unterwerfen muss, aber irgendwann bekomme ich doch ein Problem mit Anwesenheit auf der Uni und Arbeitszeiten, also vollkommen zwanglos ist man einfach nicht, auszer, man ist so ein Aussteiger wie der Hospitalero in Ayegui... ;)


Jetzt einmal zum heutigen Tag.
Nach viiieel Asphalt und dementsprechend beleidigten Fü_scharfS_en (Grü_scharfS_e an Markus :P) sind wir heute nach 28 Kilometern in Hospital de Orbigo gelandet und zwar in der Albergue paroissial Karl Leisner :D Toll, gell?

Momentan sind wir leicht betrunken, da wir auszer einem Kaffee, einem Bier und einer halben Flasche Rotwein nicht allzuviel getrunken haben... *hicks*
Die Kollegen daheim wissen, was wir meinen :)

Heute ist es mir/uns gut gegangen und irgendwie hab ich mich heute mit dem Gedanken abgefunden, dass bald wieder das "normale" Leben beginnt und irgendwie freue ich mich auch schon wieder darauf... Oder so. Naja, egal.


Liebe Grü_scharfS_e aus Hospital :)

J&J

Dienstag, 30. August 2011

Tag 118.

Genau vor 4 Monaten sind wir in Gänserndorf an einem warmen, sonnigen Tag gestartet. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergangen ist.
Heute sind wir in León gelandet, ca. 300 Kilometer vor Santiago und das Ende dieser Reise rückt unaufhörlich immer näher.

Während sich die anderen Pilger über die bereits geschaffte Hälfte ihrer "Pilgerschaft" freuen, werde ich Tag für Tag nachdenklicher, da wir bereits über 90% unseres Weges hinter uns gelassen haben.

Ich will ja wirklich nicht schwarz malen, aber irgendwie macht mich das alles doch ziemlich fertig.
Bis Saint Jean-Pied-de-Port war Santiago noch so weit weg von uns und jetzt sollen wir in 13 oder 14 Tagen schon da sein.

Die letzten Wochen sind einfach so schnell verflogen, dass ich gar nicht damit nachkomme, die Eindrücke und Geschehnisse richtig zu verarbeiten.
Vielleicht liegt das auch an der Routine, die wir mittlerweile haben.
Jeden Tag aufstehen, gehen, essen, gehen, schlafen. Sonst nichts.
Einerseits wollen wir einfacht nicht mehr gehen, sondern endlich ankommen, weil wir schon so lange auf dem Weg sind. Für die meisten auf dem Weg sind gerade einmal die ersten zwei Wochen um. In welcher Woche wir uns befinden wissen wir gar nicht mehr.

Und ich habe Angst vor dem daheim ankommen. Was erwartet mich/uns dort?
Kann ich mich überhaupt wieder so schnell den gesellschaftlichen Normen und Regeln unterwerfen, die jetzt so lange nicht für mich gegolten haben?
Wir haben unsere verschwitzten Kleider über Tage an, wir stinken, sind dreckig. Und es interessiert keinen.
Wir starten, wann wir wollen, wir bleiben an den Orten, die uns gefallen, wenn es uns nicht gefällt, gehen wir weiter.
Wir essen, wann wir wollen, nicht, wenn es die Uhr vorschreibt.
Wir gehen, soweit wir wollen. auch, wenn wir Etappen geplant haben. Wenn wir noch weiter gehen wollen, dann machen wir eben einen Tag mit 40 Kilometern, wenn es uns nicht mehr freut, gehen wir nur 16.
Wir entscheiden, wann, wo und was wir machen. Nur wir und sonst keiner. Niemand schreibt uns vor, wann wir ankommen müssen. Niemand sieht uns schief an, weil wir abgetragene, geflickte Wäsche anhaben und dreckige Schuhe.

Aber zu Hause? Da wartet wieder das Regelwerk der Gesellschaft auf uns.
Und davor hab ich Angst.


In León waren wir heute in der Kathedrale. Da drinn war es so unglaublich schön, es kann sich niemand vorstellen.


Und jetzt nerven mich gerade die vielen Menschen in der Küche, die alle so viel Platz brauchen und wir eigentlich ein Curry, zur Feier des Tages machen wollen...
Aber auch das ist Pilgeralltag.
Vielleicht sollte ich einfach ein bisschen tolleranter werden...


Liebste Grüsze an Euch
nach diesem doch sehr persönlichen Blogeintrag...

J&J

Montag, 29. August 2011

Tag 117.

Wir grüszen Euch aus Puente Villarente, ca. 12 Kilometer vor Léon.

Die letzten beiden Tage waren nicht gerade die einfachsten für uns... erstens ist es, seit wir aus der Meseta wieder heraussen sind (falls wir schon aus ihr heraussen sind) wieder beinahe windstill und dadurch wieder sehr heisz, obwohl es eigentlich nur knapp 30 Grad hat...

Gestern haben wir über eine Strecke von 17 Kilometern keine Bar gefunden, in der wir hätten frühstücken können... Das war ziemlich anstrengend, aber auch das haben wir überlebt, wenn auch Jimmys Laune sehr unter dem Zucker- und Kalorienmangel gelitten hat... ;)

Wir sind gestern über eine Variante gegangen, weil wir nicht kilometerlang neben einer Landstrasze entlang gehen wollten. Die Landschaft war sehr schön, so weit das Auge gereicht hat: nichts auszer Felder und ab und zu einmal ein Baum :)
Und zum Glück wenig Pilger, die auf dieser Strecke unterwegs waren.
In Calzadilla de los Hermanillos waren wir in einer einfachen Donativo-Herberge mit wahnsinnig vielen Deutschen.
An dieser Stelle Grüsze an Natalie, die vielleicht irgendwann diesen Blog lesen wird. :)

Heute haben wir eine etwas längere Etappe eingelegt, als eigentlich geplant, weil wir morgen zeitig in Léon sein wollen.
Der Weg ist wieder recht lange an der Landesstrasze entlang gegangen, aber dafür sind wir immer wieder mit Gehupe und Gewinke von LKW-Fahrern und anderen Verkehrsteilnehmern gegrüszt worden.
Das Herzinfarktrisiko ist allerdings bei solchen Aktionen nicht zu unterschätzen... Immerhin bekommen wir nicht mit, wenn sich von hinten ein 40-Tonnen-LKW nähert und einmal direkt neben uns fest auf die Hupe drückt...

Die Herberge heute ist an und für sich sehr schön hergerichtet, leider dürfte anscheinend das Geld fehlen, um diese Albergue auch auf dem Stand zu halten, den sie einmal hatte.. Schade drum :(


Irgendwie werden wir langsam sehr nervös, da wir wahrscheinlich in 15 Tagen Santiago erreichen werden... Zwei Wochen also sind wir noch Pilger, oder pilgernde Touristen, oder was auch immer wir zwei darstellen und dann ist der ganze Zauber, Spuk - wie auch immer man das sehen möchte - wieder vorbei.
Irre. Wir sind doch erste gestern - oder so - gestartet...


Wir melden uns wieder.

Liebe Grüsze an Euch daheim, oder wo auch immer ihr seid.
Wir freuen uns übrigens auch über Kommentare :)

J&J

Samstag, 27. August 2011

Tag 115.

... und wir sind heute in Moratinos angekommen.

Die letzten Tage waren einfach nur unglaublich schön.
Wir sind durch die Meseta, von uns liebevoll das Marchfeld Spaniens genannt, gegangen. Von vielen gefürchtet, von einigen verflucht haben wir uns wie daheim gefühlt. Links und rechts von uns nur Felder, soweit das Auge reicht, dazu ein lebhafter Wind und über Kilometer keine einzige Ortschaft.
Das hätten wir aber zu Hause auch gehabt... dafür hätten wir nicht extra nach Spanien gehen müssen...

Uns geht es gut, wir genieszen die Landschaft und können nicht glauben, dass wir heute die Hälfte des spanischen Weges hinter uns gebracht haben.

Gestern haben wir bei den "singenden Augustinerinnen" übernachtet.
Vor der Abendmesse hat die ganze Herberge zusammen gesungen. War schön :)
Heute in der Früh durften wir dann knapp 17 Kilometer durch die Meseta wandern. Ohne Wasserstelle, ohne Ortschaft, ohne nix. Wundervoll. :)
Die Panikmache von einigen Leuten können wir nicht nachvollziehen. Wir haben nicht einen Schluck Wasser bis zum ersten Dorf gebraucht...

Und nachdem es uns so gut gegangen ist, sind wir heute noch 3 Kilometer weiter gegangen. Jetzt sind wir hier in einer unglaublich schönen Herberge, die wir uns nur mit einer Russin teilen, weil alle anderen Pilger in Terradillos geblieben sind in einer furchtbaren Herberge.
Also an alle, die den Weg gehen: Wenn ihr die Etappe von Carrion de los Condes plant, geht weiter bis Moratinos, in die italienische Herberge "Hospital San Bruno" (Grüsze an Bruno an dieser Stelle ;)).
Es ist so schön hier. Gerade sind wir mit dem besten Pilgermenü Spaniens verwöhnt worden, haben ständig Wein nachbekommen, doppelte Nachspeise...
Ein absoluter Geheimtipp anscheinend, weil auszer uns ist sonst keiner da! :O

In zwei Tagen werden wir Leon erreichen. Und in 17 Tagen sollen wir wirklich schon in Santiago sein...

Massenhysterie.
Wir sind etwas beduselt von dem Vino Tinto.


Liebe Grüsze an Euch alle daheim,
wir sehen uns bald wieder :)

J&J

Dienstag, 23. August 2011

Tag 111. Geniale Zahl :)

Unser einer meldet sich aus Burgos.
Wir haben heute das erste Mal seit Genf wieder den Bus genommen. Eigentlich hätten wir ja nur 18 Kilometer gehen wollen, aber das Wetter war gut und wir wollten noch nicht aufhören, also sind wir noch weiter gegangen bis Villafría. Dort beginnt das ca. 5 Kilometer lange Industriegebiet von Burgos. Und nach 28 Kilometern in den Beinen hatten wir darauf keine Lust. Und nachdem in 5 Minuten der Bus gekommen ist, der dort nur im Stundentakt fährt, haben wir das als Zeichen von oben gedeutet, dass dieses "Schummeln" heute in Ordnung ist.
Also: wir haben ganz offiziell 55 Kilometer auf unserem Weg hierher mit Bus, Bahn oder Auto geschummelt, nur damit ihr es alle wisst ;)

Uns geht es ganz gut sonst, die Albergue hier ist sehr neu und modern, leider mit vielen Menschen vollgestopft, die zum Teil hier erst beginnen.
Aber wir haben die untere Etage eines "Doppelstockbettes" für uns und gerade eben um teure 20 Euro ein nicht ganz so tolles Pilgermenü gegessen. Eigentlich das schlechteste bisher. Aber was will man, hier in Burgos, einer Touristenhochburg sondergleichen.

Wir sind seit über einer Woche eigentlich mit denselben Leuten unterwegs: Eva, eine Deutsche aus München, Ben, ein Engländer, Yvette, eine Franzosin und eine Dreiergruppe bestehend aus einer Tschechin, einer Britin und einer Spanierin.


Soviel von uns heute, wir melden uns sicher wieder in den nächsten Tagen bei Euch :)


Grüsze,
J&J

Montag, 22. August 2011

Tag 110.

¡Hola, liebe Leser! :)

Heute sind wir in Villafranca, 35 Kilometer vor Burgos, gelandet.

Gestern war es sehr heisz. Wir haben in Grañon geschlafen, in einem alten Kloster, das direkt an eine Kirche angebaut war. War sehr nett. Und wir haben da den Michael aus Zwentendorf getroffen, der schon fast so lange unterwegs ist, wie wir :) Er geht nämlich auch von daheim nach Santiago. Wir werden ihn aber wahrscheinlich nicht mehr treffen, weil er etwas langsamer geht, als wir.

Heute war das Wetter traumhaft zum Gehen. Bewölkt, Wind und eine schöne Landschaft hatten wir auch noch :)

Uns geht es soweit gut, nur die Leute sind zum Teil einfach sehr anstrengend, aber so ist das nun einmal am Weg und damit müssen wir klar kommen.

Die Herbergen sind bis jetzt hier in Spanien im Prinzip sehr schön.

Jimmys Haut geht es nach der Floh-Attacke schon wieder sehr gut. Wir haben in der Apotheke ja hochaggressives Ammoniak bekommen...
Mit Bettwanzen o.ä. hatten wir - zum Glück - noch keine Probleme. Und hoffentlich bleibt das auch so.


Soviel von uns, wir melden uns wieder bei Euch :)

...und nur noch 25 Tage... nach Santiago, wenn es wahr ist... :O


LieGrÚ
J&J

Samstag, 20. August 2011

Tag 108.

Ein ¡Hola! aus Azofra und von uns beiden genervten Pilgerleins.
Ja, genervt. Die Menschenmassen, die hier unterwegs sind, sind fürchterlich. Wie es Pilger geben kann, die es hier auf dem "Hauptweg" wirklich SCHÖN finden, ist uns ein Rätsel und wird es, glaube ich, auch bleiben.
Zum Teil wird hier keine Rücksicht auf die anderen genommen, egal, ob es 4 Uhr in der Früh ist und der ganze Schlafsaal noch schlafen möchte. Aber so ist es hier nun einmal.

Vorgestern haben wir eine Etappe mit 39 Kilometern eingelegt. Einmal... und nie wieder. Das Wetter hat einfach dazu eingeladen. Es war bewölkt und wir sind gut vorangekommen. Als wir dann um 17 Uhr in unserer Herberge in Viana angekommen sind, waren wir ziemlich fertig.
Dort haben wir uns auch Flöhe eingefangen. Oder besser gesagt: Die haben sich dort einen Spasz daraus gemacht und zu fressen. Jimmys rechter Unterarm und sein linkes Bein sehen wirklich schlimm aus.
Die Tierchen sind aber zum Glück in der Herberge geblieben (es sind keine neuen Bisse dazugekommen) und wir haben den Hospitalero der gestrigen albergue darum gebeten, in Viana anzurufen und die Hospitaleros dort zu verständigen.

Wir sind seit gestern in der Rioja-Gegend. Heiszt: Wir spazieren bei über 30 Grad durch Weinberge. Und kühler wird es nicht werden haben uns die Einheimischen gesagt. Im Rioja ist es nämlich immer sauheisz. Toll.
Deswegen auch nur kurze 20 km-Etappen.


Soviel von uns heute. Wir werden dann ein bisschen schlafen gehen.


Liebste Grüsze an Euch alle :)

J&J

Dienstag, 16. August 2011

Tag 104.

Wir grüszen Euch aus dem wunderschönen Mañeru, kurz nach Puente la Reina.

Nach einem etwas längerem Abend gestern mit Spaniern, einem Polen, einem Franzosen, Italienern, und einer Deutschen (hallo Eva :)), ist uns das Gehen heute nicht ganz so leicht wie sonst gefallen, aber zum Glück waren es ja nur 24 Kilometer mit einem Anstieg von 200 Höhenmetern am Schluss in der prallen Mittagssonne... Ja, so dämlich sind wir Pilger hier in Spanien...

Konklusio des gestrigen Abends: Franzosen vertragen keinen Alkohol :) Unser Joël ist nämlich halbnackt über den Boden gerobbt, weil er in seinem Rausch nicht mehr aufstehen konnte :D
Grandioser Abend.

Die nächsten Tage wird es wieder sehr heisz werden. Morgen werden wir bis Ayuguie gehen. Da bekommt man eine Urkunde, dass man die ersten 100 Kilometer des Jakobsweges in Spanien zu Fusz gegangen ist. Und wir sind so Urkunden geil und brauchen das unbedingt als Bestätigung. :P :D

Uns geht es sonst ganz gut. Unsere Albergue hier (sie heiszt "Lurgorri Aterpea", also irgendwas baskisches) ist wunderschön. Klein, also nur für 12 Pilger, sauber, moderne Küche und schönes Bad... Das findet man hier nicht überall!

Und wir zwei hübschen werden jetzt schlafen gehen. Morgen müssen wir ja wieder pilgern. Falls wir pilgern. Bei einigen sind wir uns sicher, dass sie keine Pilger sind. Bei uns bin ich mir nicht sicher. Aber die Spanier haben sich gestern vor uns verneigt, also wird das schon irgendwie passen :D


Buenas noches!
J&J

Samstag, 13. August 2011

Tag 101. 101!!!

Eviva España! :D Olééé!

Liebe Leute, heute haben wir die spanische Grenze ueberschritten. Noch 750 Kilometer nach Santiago! Unglaublich, oder?? :)

Wir sind also gestern in St Jean Pied de Port gelandet, der "Hochstadt" der "Pilger". Furchtbar war es da. Wirklich. So viele Leute. So viele "wichtige" "Pilger".
Naja, jetzt sind wir hier in Roncesveaux. In einer Pilgerherberge fuer 400 Leute. Stellt euch das einmal vor... Wir schlafen in kleinen Kojen zu je 4 Betten, die voneinander durch Trennwaende abgetrennt sind. Spannend. Und kuschelig.

Der Weg hierher war ein bisserl anstrengend. 1300 Höhenmeter sind wir hinaufgestapft. Zuerst im Nebel, dann bei Sonnenschein. Der Wettergott hat es gut mit uns gemeint :)

Wenn alles gut verläuft, werden wir in 33 Tagen Santiago erreichen. Aber wir werden wahrscheinlich noch einen Ruhetag irgendwo einlegen. Nach mittlerweile über 2500 Kilometern haben wir uns den nämlich verdient, finden wir ;)

Ansonsten geht es uns gut, einige von euch verfolgen vielleicht unseren Weg über unseren Postkartenregen...


Gibt es noch etwas zu sagen?
Jimmy meint nein.

Auf der Tastatur hier sind y und z vertauscht... Herrje.


Also... Au revoir, France und ¡Hola!¡Buenos dias! España!! :))


Liebste Grüsze,
Eure zwei Pilgerleins

J&J

Samstag, 30. Juli 2011

... Tag 87.

Heute genau vor 3 Monaten sind wir also von Gaenserndorf aus aufgebrochen. Heute befinden wir uns nur noch 13 Tage vor der Spanischen Grenze und 1138 Kilometer von Santiago.
Irgendwie beaengstigend. Jetzt sind wir schon so lange unterwegs und unsere Reise wird auch schon bald wieder zu Ende sein...

Gestern haben wir in Durand in einer unglaublich sueszen Gîte geschlafen. Die Gastgeber sind selbst den Weg nach Santiago gegangen und haben danach ihre Pilgerherberge eroeffnet.
Wir haben gemeinsam mit 2 anderen Pilgern und den Teilnehmern eines Shiatsumassageseminars gegessen. Danach hat der Herbergsvater auf seiner Ziehharmonika aufgespielt und wir haben alte franzoesische Volkstaenze getanzt. Das war ein ganz besonderer Abend.

Uns geht es gut; wir sind hier in Lauzerte und beginnen die Touristen und Pilger, die sich ihre Unterkuenfte im Voraus reservieren, wirklich zu hassen.
Wir gehen immer auf gut Glueck, wie auch in Spanien ueblich, in die Gîtes und haben bisher immer einen Platz bekommen.
Heute sind wir einen Kilometer hinauf in die Altstadt gegangen, wo die kleine Gîte ausgebucht war und wir wieder alles hinunterlaufen durften... Da bekommt man wirklich einen Grant...
Dafuer sind wir jetzt bei ganz lieben Leuten. Wir genieszen noch immer unseren "Baby-Bonus" :)

Und jetzt werden wir Essen.

Liebste Gruesze an Euch alle da drauszen!


J&J

Samstag, 23. Juli 2011

Tag... 80? Ja, Tag 80.

Wir sitzen hier in Conques, einem kleinen Dorf in der Mitte Frankreichs, im Departement Aveyron, das nur durch den Tourismus lebt. Es ist furchtbar hier. Überall Touristen, die Cafes sind überteuert und viele Pilger, mit denen wir seit Le Puy gemeinsam gehen, hören hier und heute auf.

Ansonsten geht es uns ziemlich gut. Die Füße laufen und ja...
Das Wetter ist zwar die letzten Tage äußerst schlecht gewesen, aber gestern und heute hatten wir 20°C mit starker Bewölkung. Ausgezeichnete Verhältnisse also :)

Wir haben in Saint-Chely versucht, unsere Google-Maps-Karte zu aktualisieren, aber irgendwie hat das nicht so ganz funktioniert... Wir versuchen es jetzt einfach noch einmal ;)

Hier in der Touri-Info waren sie so intelligent, die Tastatur manuell umschaltbar zu machen. Wir können also wieder "normal" schreiben :)

Achja: Bei Jackys Schuhen hat über Nacht die Sohle gemeint, ab sofort sich langsam abzulösen... Wir sind gespannt, wie lang sie noch hält...

Wir melden uns dann wieder, bei der nächsten Gelegenheit...


Liebste Grüße von uns beiden
J&J

Mittwoch, 20. Juli 2011

... Tag 77.

Ja, wir leben noch :)
Uns geht es ganz gut hier in Frankreich, nur das Wetter hier macht uns schwer zu schaffen. Seit 3 Tagen haben wir 10 bis 15 Grad, Regen und zum Teil starken Wind.

Wegen des schlechten Wetters haben wir unsere heutige Etappe nach nur 17km in Saint-Chély-d'Aubrac abgebrochen.

Was gibt es sonst noch von uns zu berichten?
Wir haben uns - nach mittlerweile knapp 1900km - noch immer lieb und noch nicht gegenseitig umgebracht :)

Seit Le Puy sind unglaublich viele Pilger unterwegs, hauptsaechlich Franzosen. Einen Oesterreicher - Gernot aus dem Waldviertel - haben wir auch endlich getroffen!
Die Zeit vergeht, seit wir in Le Puy waren, sehr schnell. Mittlerweile sind wir schon wieder eine knappe Woche unterwegs.

So viel von uns, wir melden uns wieder... Irgendwann ;)


Verregnete Gruesze aus der ungeheizten Gite ohne allzuviel Warmwasser zum Duschen,

J&J

Mittwoch, 13. Juli 2011

Tag... 70.

Ein Hallo aus dem schoenen Frankreich!
Es tut uns Leid, dass wir uns so lange nicht gemeldet haben, aber wir haben voellig darauf vergessen, dass wir ja ein Handy mit Internetzugang hatten.

Vor 3 Tagen haben wir die Haelfte unseres Weges gefeiert. Heute machen wir Ruhetag und morgen werden wir Le Puy erreichen, von wo es nur noch 1530km bis Santiago sind.
Franzoesische Tastaturen sind uebrigens der Horror...

Uns geht es auf jeden Fall gut, es schuettet hier gerade wie aus Kuebeln :)


Liebste Gruesse von Euren Pilgern
J&J

Montag, 13. Juni 2011

Tag 40

Liebe Leute, wir melden uns von der schweizer Grenze und nach über 800 zurückgelegten Kilometern.
Ab sofort werden unsere Blog Einträge nicht mehr so regelmäßig veröffentlicht werden wie bisher. Wenn wir Internet-cafés finden melden wir uns wieder.

Also: Jeden Tag bei uns vorbei schaun, man kann ja nie wissen, wann wir das nächste Mal von uns hören lassen!

Wir haben einem wunderschönen leicht verregneten Tag heute und der Weg wird uns heute noch nach Appenzell fuhren. Die nächsten Etappenziele:
Sankt Peterzell
Sankt Gallenkappel
Rapperswill
Einsiedeln
Brunnen
Stans
Flüeli-Ranft
Brienzwiler
Interlaken
Thun
Riggisberg
Heitenried
Fribourg
Romont
Moudon
Lausanne

Ein Grüezi aus dem Land der Eidgenossen
J&J

Sonntag, 12. Juni 2011

Tag 39.

Heute also unsere letzte Nacht in Österreich. Wir sind nach einem sonnigen Tag mit viel Wind gut in Rankweil gelandet.

Unseren Füßen geht es erstaunlich gut und wir sind sehr müde.
Schlafen tun wir heute bei einem Bäcker und wir sind schon sehr auf das morgige Frühstück gespannt.
Wir melden uns kurz vor unserem Grenzübertritt noch einmal.

Gute Nacht
J&J

Samstag, 11. Juni 2011

Tag 38.

Wir melden uns hier wieder aus St. Anton am Arlberg.

In der Früh sind wir von dem Geprassel des Regens aufgewacht, der auf das Dach unseres Stalles geklopft hat. Unsere Regenponchos haben wir also gleich heraußen gelassen. Es war unglaublich kalt und trotz dicker Fleeceweste und Windjacke ist uns auf den ersten Kilometern nicht warm geworden.
In der Kirche von Dalaas haben wir die Broschüre für den Jakobsweg-Abschnitt bis Einsiedeln gefunden, unseren verhassten Lindenthal werden wir also endlich los! Das mit dem Buch war ja so eine extreme Hassliebe... aber ich bin froh, dass er weg ist :)
Nachdem aber heute Samstag ist, in der Umgebung keine Post offen hat und wir keine Lust hatten, das Ding bis in die Schweiz zu tragen um dort dann teures Porto zu zahlen, haben wir uns mit Jimmys Eltern verabredet, die zufällig in Lindau waren.

Der Weg nach Bludenz war schön und heute war es auch angenehm zu gehen. Leichter Regen und schön kühl :)
In Bludenz haben wir uns mit Proviant für die nächsten zwei Tage eingedeckt, es ist ja Pfingsten und die Geschäfte haben auch am Montag nicht offen für uns..
Und Jimmy hat einen neuen Rucksack bekommen. Jetzt ist der Bub wieder glücklich. Und nachdem er gemeint hat, dass er das Gewicht am Rücken gar nicht spürt, bin ich am überlegen, was ich noch alles zu ihm rüberpacken kann :)

So, und jetzt kommts.
Wir haben uns nach einer langen Pause verabschiedet und noch einen Abstecher in die Laurentiuskirche gemacht. Die ist unglaublich schön. Wer so eine Kirche in Niederösterreich kennt, bitte melden!! (das Stift Seitenstetten kennen wir schon und das gilt nicht ;P)
Na gut, nachdem es schon so spät war, wollten wir uns ein Quartier für die Nacht organisieren. Und niemand hatte ein Zimmer für uns. Im Umkreis von 6 Kilometern!
Was machen die Leute alle zu Pfingsten in Bludenz und Umgebung??!!

Also haben wir uns in den Zug gesetzt und übernachten noch einmal in der Pension in St. Anton, in der wir schon zwei Nächte verbracht haben.
Unser Plan hat sich jetzt minimal geändert, aber wir halten trotzdem unseren Zeitplan.


Eine gute Nacht wünschen (wieder) aus Tirol
J&J

Freitag, 10. Juni 2011

Tag 37.

Wir haben es geschafft: der Arlberg ist heute von uns auf einer Höhe von 1865m bei dem Maiensee erfolgreich überquert worden!
Hätte das Wetter nicht so mitgespielt, hätten wir das, glaube ich, nicht so leicht geschafft.
Nach zweieinhalb Stunden Aufstieg haben wir uns unsere Mittagspause am See redlich verdient.
Warum in St. Christoph im Mittelalter ein Hospiz gebaut wurde, war uns recht schnell klar: Während wir beim Aufstieg die Ostseite erklimmen durften, ist uns auf der Westseite ein eisiger Wind entgegen geblasen. Es hat lange gedauert, bis es wieder wärmer war.

Der Abstieg war recht angenehm. Mal davon abgesehen, dass wir den ganzen Tag in einem Moor unterwegs waren.

In Klösterle haben sich die Wege von Jimmys Eltern und uns getrennt.
Danke für die nette Begleitung!

Jetzt sind wir in Dalaas. Wir liegen gerade in unserem Lager in einem Pferdestall, der als Pilgerherberge dient. Neben uns duftet das Heu und unter uns wiehern die Pferde. :)

Wir sind also im letzten der österreichischen Bundesländer auf unserem Weg angekommen.

Liebste Grüße aus Vorarlberg aus dem Pferdestall :)
J&J

Donnerstag, 9. Juni 2011

Tag 35.

Heute hat sich nicht viel getan. Unsere Wäsche wurde von unserer unglaublich freundlichen Pensionsleiterin gewaschen.
St. Anton ist furchtbar verkommen. Alles ist hier auf den Tourismus ausgerichtet. Irgendwie kommt man sich fast wie in einer Geisterstadt vor, weil die Ortschaft so leer ist...
Wir haben aber sehr gut gegessen :)

Jimmy braucht bald einen neuen Rucksack, bei seinem sind die Schulterträger durchgetragen... Leider ist man in den zwei Sportgeschäften hier nicht wirklich auf Wanderer eingesteltt, die große Rucksäcke abb 45l Packvolumen brauchen.... Schade, aber vielleicht finden wir noch etwas passendes in Österreich.

Heute haben wir übrigens die Karte mit unseren Etappen aktualisiert. (Extra für dich, Flo ;) ):

http://maps.google.at/maps/ms?hl=de&ie=UTF8&msa=0&msid=206816687524447919861.0004a3cbdc6cc833f9221&ll=47.768868,13.062744&spn=3.308203,9.876709&z=7

Wir melden uns dann wieder, wenn wir den Arlbergpass mit seinen 1865 Höhenmetern hinter uns gelassen haben und dann weiter nach Westen (mit weniger hohen Berge :)) gehen!


Gute Nacht,
J&J

Mittwoch, 8. Juni 2011

Tag 34.

Wir sind furchtbar müde hier in St. Anton am Arlberg angekommen.
Der Tag hat ja ganz gut begonnen, mal von dem Anstieg zur Lerchkapelle abgesehen. Die historischen Radspuren auf der alten PassStraße, die wir heute immer wieder verfolgt haben, haben wir leider auch nicht gesehen.

Nächstes Problem: unsere Beinmuskulatur hat nach dem gestrigen Tag gemeint: Nein, danke! Und war nicht allzu hilfreich.

In Flirsch haben wir ein sehr gutes Schnitzel gegessen. Ab und zu braucht der Magen wohl auch sowas... :)

Ab Pettneu sind wir dann im strömenden Regen gegangen. Es war kalt, wir waren nass und in unseren Schuhen hätten wir eine Therme für Füße eröffnen können.
Aber in St Jakob hat es einen Stempel für uns gegeben. Der erste seit Stams.

Waschelnass sind wir in der Pension angekommen, wo uns Jimmys Mutter schon erwartet hat.

Heute war übrigens wieder einmal Tag der Tiere: Alpensalamandras, Pferde, Katzen, Esel, Kühe (von mir auch liebevoll 'Plüsch-Muhs' genannt), Hunde und noch einiges mehr haben heute unseren Weg gekreuzt.
Am Arlberg weiden die Kühe übrigens auf Zugtunnels... Sieht lustig aus :)

Jetzt sind wir müde und müssen schlafen. Morgen werden wir nach 2 Wochen wieder einen Ruhetag einlegen. Unsere Oberschenkel haben uns heute unmissverständlich mitgeteilt, dass sie eine Pause brauchen.

Liebste Grüße aus St Anton,
J&J

Dienstag, 7. Juni 2011

Tag 33.

Mit wenigen Ausnahmen war die heutige Etappe die mit den schönsten Wegen.
Gleich in der Früh sind wir, immer der Bahn und dem Inn entlang, in Richtung Zams marschiert. Ständig schöne Wanderwege am Berg.

Den ersten Dämpfer haben wir bekommen, als wir plötzlich ein lautes Donnern gehört haben. Der Grund dafür war ein Stein in der Größe eines Basketballs, der von ein paar idiotischen Touristen über uns losgetreten wurde und auf uns zugerast ist.
Die netten Menschen haben wir kurz darauf auf der Straße getroffen. Sie haben aber einen gehörigen Abstand gehalten, als sie uns gesehen haben. Solche Idioten!

Ansonsten haben wir heute eben zwei Berge bestiegen. Zuerst sind wir zur Kronburg gewandert und danach über Zams nach Stanz, den Heimatort von Jakob Prandtauer, der ein berühmter Baumeister war und auf dessen Rechnung unter Anderem das Stift Melk geht.
Der Weg war irre steil und wir haben mit letzter Kraft den Höhenunterschied von 200m auf 1,5km Weg bewältigt.

Jetzt liegen wir völlig fertig in unserm Zimmer in Grins (toller Name für eine Ortschaft, oder?), wo wir zwar kein Bad am Zimmer, aber dafür die Dusche IM Zimmer haben :)

Morgen müssen wir früh aufstehen, weil wir uns in St Anton mit Jimmys Eltern treffen, die hier auf Kurzurlaub sind.

Gestern haben wir übrigens unseren ersten Pilgerpass vollgestempelt! Und morgen erreichen wir den Arlberg. Der bildet den höchsten Punkt unserer Strecke nach Santiago.

Eine wunderprächtige Nacht wünschen Euch
J&J

Montag, 6. Juni 2011

Tag 33.

Nach einem unvorstellbar guten Frühstück sind wir von unserem Herbergsvater mit dem Auto nach Stams geführt worden, wo wir gestern unsere Etappe aufgehört haben.
Gestern am Abend durften wir noch Fotos vom Camino unserer Herbergseltern ansehen und haben uns schon wahnsinnig auf Spanien gefreut. Wir sind gestern so verwöhnt worden, Ihr könnt Euch das gar nicht vorstellen.
Es ist unglaublich, welche netten Menschen auf dem Weg trifft.
Falls sie hier mitlesen: DANKE Euch beiden!

Der heutige Weg war für mich irgendwie seltsam. Wir sind nicht weitergekommen, obwohl wir nicht getrödelt haben und mit normaler Geschwindigkeit gegangen sind.

Zudem war es bis zu Mittag furchtbar schwül und gegen 16 Uhr sind über allen Bergen schwarze Wolken gehangen und es hat zu donnern begonnen. In Karres sind wir dann vor dem Sturm in die Kirche geflüchtet und wollten das Wetter abwarten. Nur 5 Kilometer weiter war unser Ziel, Imst.
Nach einer Stunde Warten sind wir dann durch den Regen weiter gegangen.

Die Kollegen in Imst hatten leider keinen Platz für uns und jetzt schlafen wir im Romedihof, einem Bauernhof aus dem 15. Jh., der vor einem Jahr zur Jugendherberge umgebaut worden ist.

Landschaftlich war es nicht ganz so schön wie gestern, wobei uns heute wieder der viele Asphalt zugesetzt hat.
Aber am Inn entlang war es sehr nett zu gehen, auch wenn - wie ständig in den letzten Tagen - an den wichtigen Stellen die Markierungen fehlen.

Wir essen jetzt noch ein paar Nudeln und werden dann hoffentlich gut schlafen.
Wir haben hier nämlich ein 'Haustier', das in der Wand wohnt (und hoffentlich auch dort bleibt...)

Liebe Grüße an Euch alle und heute ganz besonders an meine allerliebste Edith :)

J&J

Sonntag, 5. Juni 2011

Tag 32.

Jetzt nur ein ganz kurzer Post.

Wir sind von Zirl nach Stams gegangen. Unterwegs haben wir ein ganz nettes Ehepaar kennen gelernt, das uns eingeladen hat, bei ihnen zu übernachten. Die beiden sind selbst vor 10 Jahren den Jakobsweg gegangen.
Wir sind von Stams mit dem Zug zurück nach Pfaffenhofen gefahren und dürfen jetzt bei diesen unglaublich lieben und ganz herzlichen Menschen schlafen.

Morgen gehts wieder nach Stams und von dort weiter!

Liebste Grüße,
J&J

Samstag, 4. Juni 2011

Tag 31.

Heute war der Asphalttag.
Von in der Früh bis am Abend sind wir beinahe durchgehend auf Asphalt gegangen, die letzten 6 km auf einer stark frequentierten Landesstraße.

In Innsbruck haben wir den Jakobsdom besucht. Obwohl der Dom an sich äußerst kitschig ist hat er durch den Organisten, der seine Melodien gespielt hat, irgend wie wunderschön gewirkt.

Heute schlafen wir beiden unglaublich freundlichen Kollegen auf der Ortsstelle Zirl.

Wir sind heute sehr müde und müssen jetzt ganz dringend schlafen.

J&J

Freitag, 3. Juni 2011

Tag 30.

Auch wenn wir langsam damit nerven: Die Tage werden einfach nicht besser. Am Abend hat man zwar das befriedigende Gefühl etwas geschafft zu haben und ist auch irgendwie glücklich, aber tagsüber fällt es einem schwer das alles so positiv zu sehen.
Vor allem heute, wo wir gleich in der Früh mit einigen Dingen zu kämpfen hatten. Anstatt 30 Minuten sind wir geschlagene 2 Stunden über Asphalt und an der Bundesstrasse entlang gegangen um nach Terfens zu gelangen. Die Wegweiser fehlen an den entscheidenden Stellen und Wege neben der Bundesstrasse sind unpassierbar gemacht worden. Das einzig positive hier in Tirol sind für uns momentan die Menschen. Sogar Autofahrer bleiben stehen und sagen einem den weiteren Weg. Ansonsten gefällt uns als Pilger Tirol nicht.

Heute haben wir übrigens in Maria Larch von einer heilenden Quelle getrunken. Hoffentlich hält sie auch, was sie verspricht und macht unsere kaputten Füße wieder gut.

Jetzt sind wir in Hall in Tirol gelandet, kurz vor Innsbruck, und sind hier sehr nett von den Kollegen des Roten Kreuzes aufgenommen worden. Die haben ihre Dienststelle in einem wunderschönen Altbau.

Vorhin haben wir schon einen Blick auf Innsbruck geworfen. In der Abendsonne hat es richtig idylisch ausgesehen.

Einen schönen Abend und viel Spaß bei der Eröffnung des Wochenendes wünschen
J&J

Donnerstag, 2. Juni 2011

Tag 29.

Heute war April. Wir hatten wettertechnisch heute alles dabei, was man sich nur wünschen kann, leider war es manchmal auch sehr heiß, aber hauptsächlich gab es gutes Wetter für uns.

Den ersten Schock gab es für uns, nachdem wir von den Kollegen in Kramsach mit einem Frühstück verwöhnt worden sind: heute ist Christi Himmelfahrt also haben auch alle Geschäfte geschloss. Und wir ohne Proviant. Toll.
Aber wir hatten Glück und ein kleiner Umweg über Rattenberg hat uns zu einem Spar gebracht, der Feiertagsbetrieb hatte!

Der Weg bis Jenbach wollte und wollte nicht vergehen, aber wenigstens war das Wetter noch gut. dort durften wir dann eine Pizza bei schönstem Sonnenschein im Schatten genießen.

Und dann kam unser ganz persönliches kleines Marthyrium: Der Kreuzweg zum Stift Sankt Georgenberg. 300 Meter bergauf und das ganze wieder hinunter natürlich (belohnt worden sind wir mit wunderschönen Panoramen, aber die konnten wir leider nicht so ganz genießen)

Hier in Schwaz sind wir nach rund 30 km ziemlich fertig an- und auf der Bezirkstelle des Roten Kreuzes untergekommen. Danke, liebe Kollegen!

P.S.: Was glaubt ihr, wen man in Kramsach kennt?

Eine gute Nacht, wir werden sie hoffentlich haben,
J&J

Mittwoch, 1. Juni 2011

Tag 28.

35 km haben wir heute geschafft und wir sind irgendwie wahnsinnig stolz auf uns.

Das Wetter war uns äußerst gnädig gegenüber, es war bewölkt und angenehm kühl.
Das Einzige, das unsere Stimmung noch getrübt hat, war Wörgl. Liebes Wörgl: Wir wollen dich nicht!

Einige spannende Streckenabschnitte haben wir heute zurückgelegt: verbotene Forststraßen, neben Autobahnen, und wahnwitzige Klettersteige am Inn entlang.

Wir sind hier bei den Kollegen von der Ortsstelle Kramsach untergekommen. Sehr liebe Menschen hier und unsere Sanitäterausweise haben wir auch endlich einmal herzeigen dürfen/ müssen :)

Wir sind völlig am Ende und werden jetzt schlafen. Immerhin haben wir heute den Weg, den wir gestern durch das Gewitter nicht gehen konnten, heute hinter uns gebracht.

Gute Nacht und liebste Grüße aus Kramsach,
J&J

Dienstag, 31. Mai 2011

Tag 27.

Sind heute bei schwülem Wetter los gegangen. Am Vormittag haben wir eine Gruppe von Tagespilgerinnen (zumindest glauben wir, dass es welche waren) überholt und noch bis Ellmau immer wieder gesehen.

Für den frühen Nachmittag sind Gewitterwarnungen ausgeschickt worden und 4 km vor Söll hat sich eine Gewitterfront über uns zusammengebraut, sodass wir bei einem Hof, der Zimmer vermietet, abgestiegen sind.

Seit 17 Uhr ziehen jetzt hier der Reihe nach Gewitter durch. Hoffentlich können wir morgen weiter gehen als heute.

Gute Nacht,
J&J

Montag, 30. Mai 2011

Tag 26.

Heute wars... arsch heiß. Anders kann man das leider nicht ausdrücken.

Am Vormittag sind wir nur langsam weiter gekommen, dafür haben wir kurz vor Waidring endlich andere Pilger getroffen. Das Paar geht aus familiären Gründen in Wochenetappen seit Oberösterreich. Die finden übrigens die Etappen von Lindenthal genauso pervers und utopisch wie wir.

Gegen 10 Uhr haben wir Salzburg verlassen und befinden uns für die nächsten ca. 300km im Tiroler Land! :)

Nach Erpfendorf haben wir unsere heutigen Sünden abgebüßt. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie heiß es auf den Feldern war!

Aber: Wir sind in recht gutem Zustand hier in Sankt Johann angekommen und sehr herzlich von der Ortsstelle des Roten Kreuzes aufgenommen worden.

Übrigens: Heute ist der Artikel über uns auf der Homepage des RK Purkersdorf veröffentlicht worden!
Wir finden ihn äußerst gelungen und bedanken uns auf diesem Wege noch einmal bei den Kollegen für die nette Aufnahme!
www.rk3002.at

Guads Nächtle,
J&J

Sonntag, 29. Mai 2011

Tag 24 + 25.

Ein riesengroßes Entschuldigung an unsere Leser. Gestern konnten wir uns nicht melden, da wir uns bei den Nachbarn in Deutschland befunden haben.
Wir haben Salzburg und damit auch Österreich über das kleine deutsche Eck verlassen und über die Kurstadt Bad Reichenhall uns unseren Weg in die Gemeinde Schneizlreuth gebahnt.
Das Wetter war gut, heißt kühl und leichter Regen, wir sind schnell voran gekommen.

In Deutschland hat meine Wenigkeit eine nicht ganz so geruhsame Nacht verbracht, da sich anscheinend Jimmys Magen-Darm Problem auf mich übertragen hat.

Deswegen sind wir heute nur bis Lofer gekommen, aber die Hitze und mein Kreislauf haben das nicht anders zugelassen.

Wir sind auf jeden Fall froh wieder österreichischen Boden unter den Füßen zu haben.

Euch noch eine gute Nacht!
In Liebe,
J&J

Freitag, 27. Mai 2011

Tag 23.

Heute wars ... Feucht. Um ehrlich zu sein sind wir heute Nachmittag klitschnass geworden. Unsere Hosenbeine waren innerhalb weniger Minuten so vollgesaugt, dass sie an unseren Wadln festklebten.
Der Regen ist uns durch den starken Wind ins Gesicht gepeitscht und hat das Weiterkommen sehr schwer gemacht.

Jetzt sind wir hier in der Mozart-Stadt Salzburg gelandet, wo uns der Dienstführer des Roten Kreuzes eine wahnsinnig tolle Unterkunft verschafft hat.

Was wir heute gelernt haben: Vertraue keinem Wetterdienst, vertraue nicht auf einen Menschen, den du lange nicht gesehen hast und glaube an die Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft anderer Menschen.

Dem Wetterdienst glauben wir wirklich nicht mehr. Der hat nämlich 5 Minuten nachdem um Salzburg Gewitter losgingen dann doch eine Gewitterwarnung rausgeschickt und die Niederschlagsmengen am Ende des Tages vervierfacht...

Jimmy hat sich nach einer bösen Magen-Darm-Verstimmung heute Früh wieder halbwegs erholt und wir hoffen, dass er morgen wieder völlig fit ist.

Gute Nacht und liebste Grüße von uns beiden.
P.S.: Heute haben wir die 400 km Grenze überschritten! Die Hälfte Österreichs ist also geschafft :D

Donnerstag, 26. Mai 2011

Tag 22.

Nachtrag von gestern: Wir haben Oberösterreich hinter uns gelassen und das wunderschöne Salzburger Land erreicht!

Über uns geht gerade ein heftiges Gewitter nieder. Es blitzt und donnert, dass es eine freude ist.
Bis 18 Uhr war es heiß und die Sonne brannte vom Himmel, also nutzten wir die Gelegenheit und starteten dem Seebad einen Besuch ab.

Gestärkt von der heutigen Ruhepause werden wir morgen die Etappe nach Salzburg in Angriff nehmen. Jetzt genießen wir noch das Gewitter und unsere Abendunterhaltung im Fernsehen: Sakrileg.

Gute Nacht,
J&J

Mittwoch, 25. Mai 2011

Tag 21.

Heute war ein guter Tag.
Wir sind um 9 Uhr von Frankenmarkt gestartet, mit schmerzenden Blasen an den Füßen. Liebe Leute, ihr könnt euch nicht vorstellen, wie Füße aussehen können und wenn ihr könntet , ihr würdet sie gar nicht sehen wollen. Das sieht momentan wirklich gruselig aus, so als während das gar nicht unsere Füße.

Auf jeden Fall war der Weg am Vormittag äußerst mühsam, aber dann auf einmal ist alles wie von selber gegangen. Wir sind wahnsinnig schnell vorangekommen und haben die 28 km fast nicht gespürt, und das, wo wir den ganzen Tag auf Asphalt gegangen sind und einige Höhenmeter zu bewältigen hatten. Sogar Zeit zum Planschen im Wallersee haben wir gefunden.

Jetzt gammeln wir in Henndorf herum und haben beschlossen morgen einen Ruhetag ein zu legen, da morgen 30 Grad angesagt wurden. Diesen Umstand nützen wir für eine Badepause am Wallersee und werden Übermorgen bei hoffentlich strömenden Regen die Etappe nach Salzburg in Angriff nehmen.

Gute Nacht,
J&J

Dienstag, 24. Mai 2011

Tag 20.

Heute haben wir eine lange Etappe mit viel Sonne, hohen Temperaturen und wenig Wolken hinter uns gebracht.

Die Kollegen in Attnang haben sich sehr um uns bemüht und waren unglaublich freundlich und hilfsbereit. Sogar Kaffee und Wasser für unterwegs haben wir bekommen.

Der Abschied, aber auch das Gehen ist heute schwer gefallen. Hier in Frankenmarkt hatte die Ortsstelle des Roten Kreuzes leider keinen Platz für uns. Jetzt sind wir im erstbesten Gasthof untergekommen und werden jetzt schlafen gehen. Morgen wird ein anstrengender Tag.

Ach ja, übrigens: Wir haben mittlerweile über 350 km zurückgelegt und werden in den nächsten Tagen die Hälfte der österreichischen Strecke geschafft haben!

Gute Nacht,
J&J

Montag, 23. Mai 2011

Tag 19.

Haben heute unsere erste Etappe hinter uns gebracht, die länger als 30km war. Bis zu Mittag waren wir wahnsinnig schnell unterwegs, aber dann ist plötzlich gar nichts mehr weiter gegangen und die letzten Kilometer haben sich unglaublich in die Länge gezogen. Gegen 20 Uhr haben wir uns zur Ortsstelle Attnang-Puchheim geschleppt, wo wir äußerst freundlich aufgenommen wurden. Die Aufopferung, die uns die Kollegen hier entgegen gebracht haben und das auch noch mit einer Selbstverständlichkeit, ist unglaublich.

Das Wetter war bis zum Mittag hervorragend (kühl, bewölkt), danach wurde es unangenehm warm.

Wir halten fest: Fußbäder in eiskalten Flüssen tun wahnsinnig gut. Ob das gut für unsere Füße ist, wissen wir nicht.

Gute Nacht
J&J

Sonntag, 22. Mai 2011

Tag 18.

Gegen 13 Uhr sind wir heute vom Bahnhof Traun gestartet. Traun deshalb, weil es die gleiche Entfernung zu Wels hat, wie Ansfelden, aber viel leichter öffentlich zu erreichen ist.

Es waren also eigentlich nur 22 km zu bewältigen. Was hier nicht berücksichtigt wird: diese unmögliche Hitze, die unbarmherzig auf uns brennende Sonne und die Tatsache, dass wir mit viel zu wenig Trinkwasser gestartet sind und die Traun, die wir den ganzen Tag neben uns hatten, die die Sache nicht leichter gemacht hat.
Wir sind außerdem viel zu spät losgegangen; Väter haben also manchmal doch Recht.

Untergekommen sind wir hier in der unglaublich günstigen Jugendherberge von Wels.
Eigentlich wollten wir ja beim Roten Kreuz schlafen, aber genau an solchen Tagen wollen wir dann nur für uns sein. Irgendwie seltsam, aber anscheinend will irgendwas in unseren Köpfen Ruhe und "Zeit für uns".
Klingt jetzt absolut idiotisch, weil wir ja den ganzen Tag zusammen verbringen, aber irgendwie ist da jeder für sich und fast nur mit sich selbst beschäftigt. Erst am Abend, wenn man wieder zur Ruhe kommt, nimmt man den anderen wieder 100 %ig wahr.
Das ist eine wahnsinnig spannende Erfahrung für uns.
Wir melden uns also morgen wieder.

Liebste Grüße aus Wels.
In Linz beginnts übrigens nicht, da geht man dran vorbei ;-)

J&J
Tag 18.

Wir sind wieder am Weg und sitzen gerade im
Zug Richtung Traun. Dort werden wir heute unsere Reise fortsetzen.

Meiner einer fühlt sich wieder gut nur die Magenschleimhäute sind noch ein bisserl beleidigt.

Auf Wunsch haben wir eine Karte erstellt,
wo Ihr sehen könnt, welche Etappen wir bereits hinter uns haben und welche noch vor uns liegen.

http://maps.google.at/maps/ms?hl=de&ie=UTF8&msa=0&msid=206816687524447919861.0004a3cbdc6cc833f9221&ll=47.768868,13.062744&spn=3.308203,9.876709&z=7

Wir melden uns wieder, wenn wir Wels erreicht haben.
Grüße J&J

Freitag, 20. Mai 2011

Tag 16.

Heute hat es wieder gewittert, hier in Hollenstein. Da haben wir also gestern ziemliches Glück gehabt, nachdem wir von der Busstation zum Haus gegangen sind und kurz danach das Gewitter anfing.

Meiner Wenigkeit (Jacky ;) ) geht es wieder halbwegs gut, wir werden dennoch auch morgen noch einen Ruhetag einlegen. Sicher ist sicher und wir wollen nicht riskieren, dass wir vorzeitig abbrechen müssen...

Heute sind also laaange schlafen und viel Essen auf dem Programm gestanden (auch wenn es für mich nur Schonkost gegeben hat :'( ).
Morgen werden wir unsere Wäsche ENDLICH einmal in einer Waschmaschine waschen. Hoffentlich hält der Duft dann ein wenig... Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen WIE viel ein T-Shirt nach einem Tag wandern stinken kann... Auch bei einem Mädchen (falls unser Herr Kollege Dr. Dipl-Ing. mitliest ;) )... Echt widerlich. Und dann muss man das Zeug auch noch mit der Hand waschen. Wäh.
Aber dieses Mal bekommen wir wenigstens eine Maschinenwäsche. :) Hoffentlich gibt es dann in Salzburg oder so noch Waschsalons...


Somit wünschen wir Euch noch einen angenehmen Abend und melden uns spätestens übermorgen wieder.

Greets
J&J

Donnerstag, 19. Mai 2011

Tag 15.

Haben den Ruhetag von Wels nach Hollenstein verlegt. Grund dafür ist eine bei Jacky ausgebrochene Magen-Darm Grippe, die uns gestern Nacht beschäftigt und an den Kräften gezehrt hat. Nachdem durch diesen Flüssigkeitsverlust gar nichts mehr ging, haben wir beschlossen die Ruhepause zu verlegen. Übermorgen sollte es dann wieder weiter gehen.

So weit von uns.
Liebste Grüße,
J&J

Mittwoch, 18. Mai 2011

Tag 14...

Das nächste Ziel ist erreicht und wieder waren 30 km dazu notwendig, diesmal mit einigen Höhenmeter in den letzten Kilometern.

Wir haben Niederösterreich und somit das zweite Bundesland hinter uns gelassen!

Noch eine Etappe und der erste ganze Ruhetage steht am Programm.


Gute Nacht wünschen,

J&J

Dienstag, 17. Mai 2011

Tag 13...

Sind nach der heutigen 30 km Etappe tot müde ins Bett gefallen.
Wir haben es also tatsächlich bis zu unserem Ziel Sankt Pantaleon geschafft.

Wir sind allerdings den Donau Altarmweg gegangen und haben uns so viele Höhenmeter erspart.

Heute ist unsere letzte Nacht in Niederösterreich, morgen erreichen wir bei Enns die Grenze zu Oberösterreich.

Eine gute Nacht
J&J

Montag, 16. Mai 2011

Tag 12.

Müde. Fertig. Aua.
25 km sind wir heute in einem ständigen bergauf und bergab gegangen. Wie im Leben eben auch.
Statt kühl und bewölkt hat es heute sonnig, warm, bewölkt, kalt, Regen und Hagel gegeben. Also auch hier alle Nuancen, die das Wetter so bringen kann.

Wir schlafen heute im Pfarrhof der Gemeinde Zeillern, wo wir sehr freundlich aufgenommen wurden und wo in einem halben Jahr eine Pilgerrast eröffnet wird.
Wir sind übrigens die Pilger 2 und 3 die dieses Jahr hier angekommen sind.

Die Spur von einem Amerikaner und einem Mädchen aus Purkersdorf haben wir seit einigen Tagen verloren. Die beiden waren ca. 2 Tage vor uns.

Jetzt müssen wir schlafen. Wir sind müde.

J&J

PS.: Der Chor, der vorhin hier geprobt hat, hat das Lied "I do it my way" gesungen. Passend, oder? ;)

Sonntag, 15. Mai 2011


Tag 11...

Wir sind... kaputt.
Nachdem die gestrige Etappe ja sehr kurz ausgefallen ist, das Wetter regnerisch und kühl - also perfekt - war und wir aus welchem Grund auch immer übermotiviert waren, haben wir heute statt in Ybbs, erst in Hengstberg Schluss gemacht.
Soll heißen: wir haben uns 2 Stunden den Hengstberg hinauf gequält und das waren immerhin 350 Höhenmeter innerhalb von 9 Kilometer.

Jetzt liegen wir völlig fertig in unserem Bett beim Pichelbauern.
Die Füße tun uns weh, wir sind müde und haben heute fast nichts gegessen. Zum Abendessen hat es ein Häferl Fertigsuppe gegeben.
Aber: Wir haben die Strecke in einer recht guten Zeit bewältigt, wenn man bedenkt, dass wir erst um 12 Uhr mittags aufgebrochen sind und um halb 7 hier waren.

Ach ja, hier gibts Monster-Nacktschnecken und in Ybbs keine einzige Pizzeria die liefert...

Eine gute Nacht
J&J

Samstag, 14. Mai 2011


Tag 10.

Heute nur ein kurzer Post. Wir sind etwas verspätet von Melk aus gestartet und haben uns mit dem Ziel Ybbs die Donau strom aufwärts bewegt.
Schon vom ersten Schritt an hatten wir heute starke Schmerzen in den Füßen, die sich im Gegensatz zu den letzten Tagen während des Gehens nicht besserten, auch ein Wechsel auf die Wandersandalen brachte kaum Besserung.

In Pöchlarn haben wir deshalb beschlossen abzubrechen. Zu unserer heutigen Unterkunft, dem Naturfreundehaus in Pöchlarn, sind wir dann noch 1 Stunde im Regen gegangen.

Wir haben daraus gelernt, dass unsere Füße tatsächlich Ruhetage benötigen.

Morgen geht es weiter nach Ybbs, hoffentlich mit motivierteren Füßen.

Freitag, 13. Mai 2011

Tag 9.

Gleich nach unserem Aufbruch in der Früh wurden wir mit den Regenfällen (und laut einer Schwester im Kloster auch Gewitter) der gestrigen Nacht konfrontiert: Der Abstieg ins Tal von Maria Langegg war nass und rutschig. Und das auch noch bei einem Hohlweg mit viel Laub drin...
Dafür durften wir heute eine Menge an Getier beobachten. Millionen von Schnecken (große, kleine, schwarze, weiße, rote, braune...), drei Schlangen (heute mal ausnahmsweise sogar drei lebendige!) und was ganz besonderes: Salamandas! :) Vier lebend, davon waren genau zwei zur Flucht im Schneckentempo bereit, und mindestens genausoviele, die unter die Räder von Traktoren und ähnlichen motorisierten Gefährten geraten sind... :/
Ergo: heute war der Tag der Kriechtiere. :-)

Was wir heute außerdem geschafft haben: einen falschen Weg zu nehmen. Tja, da stand der in der Wanderkarte doch drin... aber plötzlich sind vor uns im Wald ein paar riesige Bäume mitten im Weg gelegen. Wir haben uns natürlich nichts dabei gedacht... und sind oben durch das Gestrüpp gegangen... um herauszufinden, dass auf der anderen Seite auf einmal kein Weg mehr da ist... Aber der war doch in der Karte eingezeichnet???
Also wieder alles zurück... Jimmy wieder durch den Hang daneben, meine Wenigkeit hat den direkten Weg durch die Bäume genommen... War nicht allzu gescheit.
Wir sind also den ganzen Weg wieder nach oben zu der Gabelung und den vorgeschriebenen langen Weg über einen Berg und die dazu passende Ortschaft Berging.

Danach haben mir die Füße doch schon ziemlich weh getan, aber wir waren doch nur etwas mehr als eine Stunde von Melk entfernt... und endlich an der Donau! :)

Also: die Donau hinauf. Und dann? Dann wollten wir eigentlich in Emmersdorf schlafen, mussten aber doch noch nach Melk, damit wir etwas zum Essen am Abend hatten.
In Melk (beziehungsweise die Schnellstraße entlang... oder doch "nur" die B1?) haben wir uns dann doch recht rasch umentschieden. Die Füße haben gebrannt (und es ging noch immer Bundesstraßen nach Melk entlang...) und wir waren müde. Unser Mittagessen hat doch heute nur aus ein paar Scheiben trockenem Brot und trockenem Müsli bestanden :/

Deshalb schlafen wir heute hier in der Jugendherberge in Melk. Und genau deshalb können wir heute so einen langen Post veröffentlichen, weil wir nämlich ENDLICH wieder einen Computer haben :)
Kostet zwar sauteure 6 Euro die Stunde, aber was solls...

Übrigens: heute haben wir (Umwege dazugerechnet) knapp 25 Kilometer hinter uns gebracht. Morgen dasselbe Spielchen wieder, denn da wird uns unser Weg nach Ybbs an der Donau bringen.
Wir sind schon gespannt, wie es unseren Füßen morgen gehen wird... heute haben sie einige Blasen abbekommen und sie ... tun ... weh. Verdammt weh.

Also dann: einen wunderschönen Abend noch und liebe Grüße aus dem wunderschönen (und doch verfluchten?) Melk. :)

Morgen melden wir uns dann wieder.


J&J

Donnerstag, 12. Mai 2011

Tag 8...

Heute stand nach einer kalten Nacht in unserer letzten Herberge die erste längere Etappe an. Bei Sonnenschein und nach unserem Müsli aus unserem Kaffeehäferl ging es steil bergauf zum Stift Göttweig und danach einen abenteuerlichen und recht steilen Wanderweg auf der anderen Seite wieder hinunter, dass uns nur so die Oberschenkel brannten.
Ab Mautern kämpften wir mit der Mittagshitze, Asphaltstraßen, Windstille und dem Berg, den wir zu besteigen hatten. Die Trekker unter Euch werden uns wahrscheinlich angesichts des "Berges", der uns so ins Schwitzen brachte, milde belächeln, aber mit 10kg auf dem Rücken kamen uns die 200m Höhenunterschied wie der Mount Everest vor.

Schon gegen Mittag befürchteten wir in ein Gewitter zu geraten, das dann auch bei uns in der Gegend lokal nieder ging. Als dann vor Maria Langegg ein Sturm auf kam und es anfing zu schütten, nahmen wir das Angebot eines älteren Ehepaares an, das uns mit dem Auto mitnahm. Auch jetzt dürfte es rund um uns gewittern.

Morgen geht es bis Melk und wir werden jetzt in unserem Zimmer des ehemaligen Servitenklosters schlafen gehen.

J&J

Mittwoch, 11. Mai 2011

Tag 7.

Nachtrag zu gestern: Wir haben die erste 100 km hinter uns gebracht!!!

Heute haben wir uns eine Ruhe-Etappe gegönnt, da wir dachten, dass unsere Füße nach der gestrigen Asphalthatscherei etwas Ruhe brauchen konnten. Also sind wir erst gegen 10 Uhr von unserem heiß geliebten Herzogenburger Stift aufgebrochen und haben uns nach Paudorf bewegt. Bis Maria Elend hätten wir mit elender Hitze und Windstille zu kämpfen und haben uns bis zur Kapelle nur mühsam den Berg hinauf geschleppt.
Übrigens haben wir es heute auch das erste Mal geschafft den falschen Weg zu gehen. War aber zum Glück nur ein kleiner Umweg durch den Wald.

Jetzt schlafen wir im Hellerhof, einem Matratzenlager für "Santiago Pilger".

Morgen werden wir bis Maria Langegg gehen.

Gute Nacht
J&J

Dienstag, 10. Mai 2011

Tag 6.

Heute mussten wir für irgendetwas büßen, wir wissen nur nicht genau wofür. 6 Stunden in brütender Hitze, über 4 Stunden kein Wasserbrunnen und auch keine Möglichkeit zum Mittagessen haben uns (oder eher nur mich?) an die Grenzen des Erträglichen gebracht. Dazu kamen Fußschmerzen, wie wir sie uns nicht vorstellen konnten.

Als Lohn für unsere Qualen dürfen wir hier im wunderschönen Stift Herzogenburg übernachten. Wir haben heute schon die Vesper mit 2 Ordensmitgliedern besucht und auch mit ihnen zu Abend gegessen. Es ist wahnsinnig schön hier und die Herberge ein Traum. Alles neu und auf die Bedürfnisse von Pilgern abgestimmt.

In der Früh werden wir die Morgenmesse besuchen und anschließend eine gemütliche Etappe bis Paudorf oder Göttweig in Angriff nehmen.

Von uns beiden eine gute Nacht,
und immer schön brav bleiben ;)

Montag, 9. Mai 2011

Tag 5.

Sind heute nach 9 Stunden ziemlich fertig in Würmla angekommen. Wie der Führer zu seinen Zeitangaben kommt fragen wir uns noch immer. Vor allem nachdem wir die Eintragungen im Gästebuch des Gasthof Burger gelesen haben, dass viele vor uns völlig am Ende hier angekommen sind. Dann fragen wir uns allerdings, ob wir tatsächlich so unsportlich und langsam sind, weil anscheinend doch genug Leute das schaffen, woran wir scheitern.

Morgen werden wir uns in Richtung Herzogenburg bewegen und dann je nach unserem Zustand entscheiden, wie weit wir gehen.

Eine gute Nacht wünschen
J&J
... die langsam glauben zu wissen, was schmerzende Füße sind ...

Sonntag, 8. Mai 2011

Tag 4.

Nach unserem gestrigen Luxusquartier bei den Kollegen in Purkersdorf heute die ernüchternde Realität unserer "normalen" Quartiere.

Die heutige Etappe sollte uns nach Würmla bringen. Eigentlich hätten wir bis Ried laut unserem Führer 2,5 Stunden brauchen sollen. Im Endeffekt waren es knapp 5 Stunden und da Jimmy heute Geburtstag hat haben wir beschlossen hier im Gasthof Schmid zu bleiben. Ein Einheimischer hat uns allerdings gesagt, dass man es in einem Tag nicht nach Würmla schaffen kann. Diese Strecke werden wir also morgen gehen.

Eine gute Nacht und allen Müttern noch einen schönen Muttertag.
Happy Birthday Jimmy!
Wir gehen jetzt schlafen.

J&J

Samstag, 7. Mai 2011

Tag... 3? Tag 3.

Heute sind wir also wieder gestartet. Unsere Schnellbahn bracht uns um 07:52 von Gänserndorf nach Süßenbrunn, wo wir um 08:35 unseren Fußmarsch antraten.
Wir sind erstaunlich schnell vorangekommen (oder hatte nur ich dieses Gefühl?) und sind insgesamt vier mal auf unsere Pilgerschaft angesprochen word
en. 2x davon sogar auf Spanisch, nur blöd für unsere Gesprächspartner, dass wir beide kein Spanisch sprechen :P.

Auf jeden Fall sind wir erschöpft, aber gut hier in Purkersdorf angekommen. Aufgenommen wurden wir ausnahmsweise von den freundlichen Kollegen vom Roten Kreuz hier. Die Leute hier sind wahninnig gemütlich und haben uns außerdem noch mit einem selbstgekochten Abendessen verwöhnt.
Auf diesem Wege ein riesengroßes Dankeschön! :)
Wenn wir wieder zurück sind, melden wir uns bei Euch... ;)

http://www.rk3002.com
Für die ganz neugierigen von Euch :P


Wir zwei sind auf jeden Fall hundemüde. Ein bisschen werden wir noch mit den Kollegen plaudern und dann gehts ab in die Heia mit uns beiden.

Eine gute Nacht!
J&J

Freitag, 6. Mai 2011


... so, hiermit der letzte Tag unserer Vorbereitungen.

Morgen früh geht es los. Die Rucksäcke sind beinahe fertig gepackt und warten nur noch drauf, geschultert und durch Europa getragen zu werden.
In der Früh werden wir uns noch einen ordentlichen Stress machen, sonst wären es ja nicht wir...
Geplant ist auf jeden Fall die Schnellbahn um 07:22 zu erwischen. Mal sehen, ob uns das auch gelingt.

Dann wünsche ich Euch allen noch eine gute Nacht und wir lesen uns hier ;)


Donnerstag, 5. Mai 2011

... und noch immer Tag 2.

Hier unser geplanter Etappenplan. Wir wissen natürlich, dass wir ihn nicht einhalten können, aber das ist rein ein Service für unseren Perfektionismus, der sich ja doch immer wieder meldet und abgestillt werden möchte...

Östereich:
Gänserndorf - Deutsch Wagram
Deutsch Wagram - Purkersdorf
Purkersdorf - Würmla
Würmla - Paudorf
Paudorf - Maria Langegg
Maria Langegg - Melk
Melk - Ybbs
Ybbs - Zeillern
Zeillern - Sankt Pantaleon
Sankt Pantaleon - Ansfelden
Ansfelden - Wels
Wels - Attnang
Attnang - Frankenmarkt
Frankenmarkt - Henndorf am Wallersee
Henndorf - Salzburg
Salzburg - Schneizlreuth
Schneizlreuth - Waidring
Waidring - Ellmau
Ellmau - Wörgl
Wörgl - Jenbach
Jenbach - Hall in Tirol
Hall - Zirl
Zirl - Stams
Stams - Imst
Imst - Grins *g*
Grins - Sankt Anton am Arlberg
Sankt Anton am Arlberg - Dalaas
Dalaas - Thüringen
Thüringen - Oberriet in der Schweiz

Der Etappenplan für die Schweiz folgt dann kurz bevor wir die Grenze übertreten. Und eine ganz besondere Überraschung haben wir für einen Kollegen vom Roten Kreuz, die dauert allerdings noch etwas :)

Heute werden die letzten Einkäufe erledigt und dann warten wir gespannt auf unsere endgültige Abreise.


Soweit von uns beiden
Liebste Grüße
J&J

Montag, 2. Mai 2011

Tag 2.

Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Post schreiben und veröffentlichen soll, weil ich mich für meine eigene Dummheit so dermaßen schäme.

Kurz und schmerzlos: Ich habe in Süßenbrunn die gestrige Etappe abgebrochen und liege jetzt mit einer Lungenentzündung und vollgestopft mit Antibiotika im Bett. Das ist also die Retourkutsche dafür, dass ich nicht auf meinen Körper und meine Vernunft gehört habe, die mir schon am Freitag gesagt haben, dass ich einen Gang runter schalten muss.
Und wisst Ihr, was das Lustigste an der ganzen Sache ist? Ich habe am Samstag noch in der Früh überlegt, ob ich die Abreise um ein paar Tage verschieben soll, weil es mir nicht gut ging. Aber nein, ein Jahr Planung kann ich doch nicht einfach über den Haufen werfen...

Jetzt werde ich also bis Samstag hier bleiben und mich auskurieren, während Jimmy seine Ausrüstung zusammenstellt. Statt in Strasswalchen aufeinanderzutreffen werden wir nun ab dem 07. Mai ab Süßenbrunn gemeinsam gehen.

Wer diese Pause als Abbruch meines Weges sehen möchte, dem sei dies unbenommen.
Ich weiß für mich, dass es notwendig war, da ich in diesem Zustand nicht weit gekommen wäre und unter Umständen tatsächlich für eine längere Zeit hätte abbrechen müssen.
Ich weiß allerdings noch nicht, ob ich für mich selbst das alles als Abbruch oder als jene Verzögerung sehen soll, nach der mein Körper schon Samstag früh geschrien hat.

So ist es nun einmal und ich fühle mich wahnsinnig schlecht, auch, wenn es aus gesundheitlichen Gründen wahrscheinlich die richtige Entscheidung war.


Ich/Wir melden uns spätestens am Samstag wieder.

Liebe Grüße,
J

Samstag, 30. April 2011

Noch immer Tag 1...

Wir haben uns heute unseren Weg von Gänserndorf über Schönkrichen-Reyersdorf nach Deutsch Wagram gebahnt.
Wettertechnisch war von Anfangs heiß und sonnig bis später Gewittergrollen alles dabei.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an meine Mutti, die so lieb war und uns zu mittag bekocht hat. Danke auch an Tina, die extra aus dem weiten Wien zu uns in die Provence angereist ist.

Nun die große Überraschung: der Blog wird zwar hoffentlich weiter geschrieben werden, aber nicht von Jimmy und nicht aus Gänserndorf. Weil nämlich: wir haben heute früh äußerst spontan beschlossen, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen wollen und werden dies auch ab Strasswalchen tun.
In Kürze werden wir unsere Etappenpläne hier online stellen, damit jene, die mir / uns Post zukommen lassen wollen wissen, wohin sie die Briefe und Päckchen postlagernd versenden müssen.

So unsere Lieben, das wars so weit von uns. In der kommenden Woche wird sich Jimmy um die Veröffentlichung der Posts kümmern, da meine Wenigkeit die Strecke bis Zeillern alleine zurücklegen wird.

Wir wünschen euch noch eine gute Nacht. Nachdem wir im Gegensatz zu euch allen heute in etwa 20 km hinter uns gebracht haben, haben wir uns unser Bett und eine erholsame Nacht redlich verdient. :P



Bis bald,
J (acky) und J (immy)
Tag 1.

In Kürze werde ich zum Pfarrer aufbrechen und mich dann in Richtung Santiago begeben.
Es gibt eine kleine große Planänderung, die in den folgenden Tagen bekanntgegeben wird. :)

Na denn...
... ich bin dann mal weg... ;)

Freitag, 29. April 2011

... so, noch 1 Tag, morgen gehts los.

Und weil ich fürchterlich im Stress bin, nur ein ganz kurzer Post von mir.

Ich bin fertig auf den Nerven, ich habe Angst und eigentlich will ich daheim bleiben. Aber ich will trotzdem gehen.

Ich mach mich jetzt auf den Weg zu meiner Abschiedsfeier.
Den einen oder anderen werde ich ja dort sehen :)


Liebste Grüße,
Eure nervöse J

Donnerstag, 28. April 2011

... und noch 2 Tage ...

... und es geht mir alles andere als gut. Mein Tagesablauf wird aktuell gesteuert durch depressive Phasen, Heulanfällen und anschließend folgender Aufbruchstimmung.
Bin gespannt, wie lange das meine Nerven aushalten. Vielleicht liegt es ja auch nur an meinem Hormonspiegel.

Heute einmal ein Danke an meine Mutter (die hier auch fleißig mitliest ;) ). Die kümmert sich um meine Medikamente und um das Mittagessen für Samstag. Also: Danke, Mamsch :)

Gesundheitlich bin ich auch nicht ganz auf der Höhe. Seit einigen Tagen Halzschmerzen und Schnupfen. Der Schnupfen ist mir egal, aber dieses ekelhafte Kratzen im Hals nervt höllisch. Werde jetzt mal versuchen, es mit Medikamenten zu bewerfen und dann über die Schlacht berichten.

Morgen steigt noch meine Abschiedsparty und dann bin ich auch schon unterwegs...


... in 2 Tagen also ...

Dienstag, 26. April 2011

... und noch 4 Tage ...

... "es" kommt immer schneller und weiter auf mich zu... und ich weiß nicht, ob ich vor Vorfreude in die Luft springen oder mich vor Traurigkeit in meinem Bett verkriechen soll.

Heute war ein etwas längerer Spaziergang auf dem Programm. Durch viel Regen und viele viele Lacken :) Bei der Gelegenheit habe ich gleich einmal meine Schuhe gewaschen. Jimmy hat die Schuhe probiert, die ihm sein Vater geschenkt hat.


Ich geh jetzt wieder Scrubs schauen und vorher nehm ich noch ein Vollbad.
Ätsch.


Gute Nacht ;)

Montag, 25. April 2011

... und noch 5 Tage ...

... und den heutigen Tag habe ich mit Schlafen und in der Sonne liegen verbracht, nachdem ich gestern einen Anfall von Verwirrung meiner Emotionen mitmachen durfte. Die haben sich nämlich verhalten, wie Kinder in der Pubertät. Mal geht's uns gut, dann wollen wir sterben und im nächsten Moment waren sie kurz davor, sich vor einen der Züge, die durch Gänserndorf rauschen, zu werfen um gleich darauf wieder frohlockend durch die Gegend zu springen.

Ausgelöst hat dieses Gefühlschaos der gestrige Osterbrunch und damit verbunden das Verabschieden von einem Teil meiner Familie. Das war nämlich nicht einmal ansatzweise ein gutes Gefühl und ich habe mich echt mies gefühlt. Die Tatsache, dass ich mich am Vormittag auch von meinen Katern verabschieden musste, hat die Sache nicht besser gemacht.

Heute auf jeden Fall habe ich meinen "Geh-Plan" noch einmal überarbeitet und Jimmy hat mir meinen Pilgerstab am unteren Ende in die richtige Form geraspelt.


Das wars für heute.
Morgen muss ich Jimmys Geburtstagsgeschenk basteln und meinen Pilgerstab löten und den Rucksack neu packen und am Mittwoch zum Arzt fahren und jetzt muss ich ganz dringend Scrubs anschauen.
Und nebenbei vielleicht noch ein bisschen naschen.
Und Coci trinken.
Und mich auf Donnerstag freuen, weil ich da endlich meine Schwester wiedersehe und sie am Samstag wahrscheinlich doch zu meinem "Abschieds-Mittagessen" bei meiner Mutter kommt.


Und jetzt wünsche ich Euch noch einen wunderprächtigen Abend und eine noch besser Nacht und die schönsten Träume, die Ihr Euch nur vorstellen könnt.

Denn in 5 Tagen gehe ich los und dann werdet Ihr alle nicht mehr so gut schlafen.
... oder zumindest die nicht, die engeren Kontakt zu mir pflegen und Ihren Pin auf der magischen Landkarte platziert haben ;)

Sonntag, 24. April 2011


... und noch 6 Tage ...


... und meinen Lesern ein frohes Osterfest.
Gestern habe ich das Sendungsschreiben meiner Rot-Kreuz-Bezirksstelle ausgestellt bekommen. Danke, für die Hilfe!

Die Pläne für die Schweiz - samt Unterkunftsliste - sind ausgedruckt, also soweit fertig und ich warte nur noch auf meine Abreise.

Allerdings... hat sich gestern an meiner linken Ferse eine bösartige Blase eingenistet, die mein gestriger Dienst bei der Rettung nicht unbedingt besser gemacht hat.
Bei dieser Gelegenheit: Danke an meine beiden Kollegen, die mit mir diesen netten letzten Dienst gemacht haben.
Trotzdem... die Blase muss verschwinden. Habe aber noch keine Ahnung, wie. Aktuell wurde sie mit Blasenpflaster zugetackert. Hoffentlich wird das was :/

So und jetzt muss ich meinen Kaffee austrinken. Zu Ostern gibt es bei uns immer großes Familien-Essen und dafür muss ich noch einen Salat machen.


Euch noch viel Spaß beim Eier suchen und einen schönen Ostersonntag!

Liebste Grüße,
Eure J

Freitag, 22. April 2011

... und noch 8 Tage ...

... nächste Woche muss ich mir noch die Medikamente für meine Reiseapotheke besorgen.
Flip-Flops wurden heute gekauft (sehr leicht und seeehr bequem :) ), den Stein hole ich mir morgen und dann warte ich nur noch auf den Tag vor meiner Abreise, damit ich die Dinge, die ich täglich benutze, noch einpacken kann.

Der finale Countdown läuft. In einer Woche feiere ich meine Abschiedsparty und danach... bin ich unterwegs. Für über vier Monate, so Gott will...



Mittwoch, 20. April 2011

...und noch 10 Tage...

Herrgott, jetzt wird es langsam wirklich ernst. Ab morgen sind die Zahlen nur noch einstellig.

Gestern waren Jimmy und ich ein bisschen Radfahren. 30 km in knapp 2,5 Stunden und ich habe nicht einmal irgendwie einen Muskelkater oder so. War auch gestern von meiner Kondition begeistert. Ob das vom vielen zu-Fuß-gehen kommt?
Heute hätten wir eigentlich Dienst von 14 bis 06 Uhr beim Roten Kreuz gehabt. Wir haben uns allerdings irgendwo gehörig verkühlt und somit hatte ich den letzten Dienst mit meinem Lieblingsfahrer letzte Woche.
Fällt mir irgendwie schwer, dass ich nur noch einen Dienst mit zwei lieben Kollegen habe und dass es das dann gewesen sein soll, für ein halbes Jahr...

Sie dem auch sei... irgendwie habe ich Angst. Vor allem das viele Alleinsein jagt mir jetzt schon einen gehörigen Schrecken ein. Und irgendwie... ich weiß nicht. Es ist einfach schwierig.


Mein Rucksack ist im Prinzip fertig gepackt, es fehlen wirklich nur noch Kleinigkeiten.
Das alles ist noch so irreal. Vor kurzem habe ich es vor Nervosität nicht ausgehalten, weil ich mir dachte "noch ein Jahr", "noch ein halbes Jahr", "noch 2 Monate..." und jetzt irgendwie... soll es nächste Woche so weit sein.

Ich freue mich einerseits riesig auf dieses Abenteuer, aber andererseits... soll ich mein bisheriges Leben einfach hinter mir lassen... es ist einfach seltsam... ein lachendes und ein weinendes Auge, quasi. Danke, Shakespeare...


Etwas erfreulicheres: Meine Schwester zieht am 28. April aus Brüssel wieder nach Wien und nachdem sie am Ostersonntag beim Familienessen und so weiter nicht anwesend sein kann, werden Jimmy und ich sie vom Flughafen abholen. Also doch noch einmal Schwestern-Kuscheln bevor Lil Sis (a lias meine Wenigkeit) für ein halbes Jahr offline geht ;)


So viel von mir und noch eine schöne Woche!

Liebste Grüße,
Eure J

Sonntag, 17. April 2011

... und noch 13 Tage...

Jaaa, gestern hat sich wieder etwas getan :) Aus meinem letzten Urlaub im Ybbstal (bzw. ersten mit meinem Freund) habe ich zwei potenzielle Pilgerstäbe mitgenommen. Die zwei Haselsträucher mögen es mir verzeihen, dass ich an ihnen herum gesägt habe.
Auf jeden Fall war es gestern so weit: Das leichtere Stämmchen wurde in mühseliger Handarbeit mit zwei stumpfen Messern entrindet, auf die "richtige" Größe (181 cm, also genau 20cm größer als ich) zugesägt und anschließend mit drei unterschiedlich groben Schleifpapieren abgeschliffen.
Warum das Ding so groß ist? Naja, irgendwo habe ich gelesen, dass ein Stab im Stile einer Pilgerstabes 20cm größer sein soll, als der Besitzer und jetzt ist der eben so lang. Ich bin aber schon gespannt, um wie viele Centimeter er kürzer sein wird, wenn ich in Santiago angekommen bin. Wetten werden gerne entgegen genommen ;)
Jetzt liegt das gute Stück auf jeden Fall im Hof auf einer Holzbank und trocknet vor sich hin. Was noch fehlt ist eine kleine Schnitzerei, mal sehen, ob ich die auch wirklich anbringe.

Heute in der Früh hat sich meine gestrige Aktivität auch gleich gerächt... Da mein rechtes Handgelenk derlei Belastung nicht gewohnt ist, hat es beschlossen, aufgrund zu hoher Arbeitszeiten und unzumutbarer Arbeitsbedingungen in den Streik zu treten.
Für die nächsten Tage werde ich also faschen und fleißig mit Voltaren-Salbe schmieren. Hoffentlich wird das bald wieder.


Achja, seit gestern habe ich - ein letztes Mal - meine zwei Katerchen zu Besuch. Für das nächste halbe Jahr müssen die beiden dann wieder ohne Frauli auskommen :(



Das wars soweit von mir. Heute Abend geht's auf eine Geburtstagsfeier :)


Liebste Grüße,
Eure J

Samstag, 16. April 2011

... und noch 14 Tage...

...ergo genau zwei Wochen um diese Zeit werde ich noch bei meiner Mutter sitzen und mein letztes Mittagessen in vertrautem Umfeld genießen...


Gestern war ich (wie angekündigt) in einem Camping- und Outdoorgeschäft. Dort habe ich (endlich!) die von mir angestrebte Isomatte erstanden... Etwas ganz leichtes, dünnes, vollkommen unspektakulär. Das gute Stück wiegt 130 Gramm, misst in ausgerolltem Zustand 190 x 60 cm und ist ca. 3 mm hoch.
Jetzt werde sich einige wahrscheinlich denken, dass das wahnsinnig unbequem zum Schlafen ist. Hab ich ehrlich gesagt noch nicht ausprobiert, aber ich denke mir, dass ich in meinen unzähligen Campingurlauben auf auf einer hauchdünnen Isomatte geschlafen habe und das über einen Zeitraum von 2 Monaten und keinerlei Probleme hatte...

Der Vater meines Freundes Jimmy hat mir gestern ganz überraschend eine Kopie der Radwege bei uns im Marchfeld gegeben, da ich mir noch nicht ganz sicher war, über welche Wege ich am Besten von Schönkirchen-Reyersdorf nach Wien komme. Ist ja nicht so einfach, die ganze Sache. Jetzt bin ich auf jeden Fall auch für die ersten beiden Tage mit Kartenmaterialien versorgt :)

Achja, gestern habe ich außerdem noch ein Trillerpfeifferl und wasserfeste "Windzünder" gekauft. Hoffentlich komme ich nicht in die Situation, mein "Notfall-Pfeifferl" auch tatsächlich benutzen zu müssen...


So viel von mir heute.
Liebste Grüße,
Eure J


... die schon ganz verwirrt ist, weil sie in zwei Wochen weg ist...

Freitag, 15. April 2011

... und noch 15 Tage...

Gestern hatte ich den letzten Dienst mit einem ganz lieben Kollegen, den ich vor meiner Abreise wahrscheinlich auch nicht mehr sehen werde. Als dann um kurz nach 22 Uhr plötzlich mein Handy geklingelt hat und er sich bei mir verabschiedet hat, ist mir schon ein bisschen anders geworden...
Es geht jetzt wirklich bald los... echt heftig. Ein ganzes Jahr Planung und Vorbereitung und dann vergehen die letzten drei Monate so mir-nichts-dir-nichts, als wären es ein paar Tage.

Ebenfalls gestern habe ich sehr viele liebe Dinge über meinen Blog gehört (danke, Flo :) ) und dementsprechend werde ich die letzten zwei Wochen vor meinem Abmarsch so genau und ausführlich wie mir nur möglich für meine Leser festhalten.

Heute werde ich mich noch auf die Suche nach einer Iso-Matte machen. Ich hätte zwar eine zur Verfügung, aber die ist viel zu schwer und unhandlich. Ergebnisse werden natürlich hier gepostet.


Vielleicht noch mal eine Aktualisierung der "To-Do-Liste":
  • Schuhe für die Dusch
  • Isomatte
  • Ersatzbatterien
  • Medikamente
  • Stein für das Cruz del Ferro
Wie Ihr seht, hat sich diese Liste im Vergleich zur vorherigen stark dezimiert.



So, das wäre es für heute wieder gewesen.


Mit den liebsten Grüßen,
J


... die in 15 Tage weg ist...

Mittwoch, 13. April 2011

... und noch 17 Tage...

Gerade eben war ich wieder beim Herrn Doktor. Auswertung der Blutwerte und so weiter abholen und Befunde besprechen. Mein Blutdruck hat sich auch wieder normalisiert. Der war am Montag nämlich bei 130/80 und das hab ich nicht ganz so toll gefunden. Heute hatte er wieder "Jacky-Wert" mit 105/70. So gefällt mir das.
Der Herr Doktor hat gemeint, dass ich pumperl-gesund bin und ich hingehen darf, wo ich will :) Feine Sache.

Gestern habe ich mein Erste-Hilfe Packerl zusammengebastelt. Nicht viel (für eine Sanitäterin), aber mit der Ausrüstung werde ich sicher durchkommen ;)

Außerdem bin ich mit meinem Freund meine Packliste durchgegangen und wir haben doch noch einige Dinge gefunden, die ich noch brauche... Man vergisst dann doch recht schnell so kleine Dinge, wo man sich denkt "Ach, das hab ich ja eh ständig griffbereit" und dann verpasst man, genau diese Kleinigkeiten auch tatsächlich einzupacken...
Aber ganz ehrlich: Wer denkt auch schon daran, dass man für die Digitalkamera auch genügen Speicherkarten braucht...


Soweit von mir heute.
Die Planungen für meine Abschieds-Party sind auch beinahe abgeschlossen. Freue mich schon wahnsinnig darauf.


Liebste Grüße,
Eure J

Montag, 11. April 2011

... und noch 19 Tage...

...und wieder hat sich etwas getan :)

Am Freitag war an meiner ehemaligen Schule das erste Absolvententreffen. War ein außergewöhnlich interessanter Abend, der mir einige neue Bekanntschaften eingebracht hat (ein "Hallo" an Josef und Sascha, die meinen Blog auch mitverfolgen ;).

Heute war ich bei meinem Hausarzt und habe mir ein großes Blutbild erstellen lassen, außerdem wurde ein EKG geschrieben und ein Lungenfunktionstest durchgeführt. Mein Herzerl und meine Lunge sind völlig in Ordnung, nur zu wenig Luft atme ich anscheinend ein. Wieder was dazugelernt.
Am Mittwoch werde ich ihn neuerlich aufsuchen, da werde ich dann die Ergebnisse des Blutbildes einholen, sowie mich mit Medikamenten für meine Reise versorgen.

Was gibt es sonst noch an Infos?
Mein Blog wird (entgegen meiner bisherigen Pläne) auch während meiner Abwesenheit weitergeführt werden. Dazu zur Verfügung gestellt hat sich mein Partner (Danke, Jimmy :) ), der so lieb ist und die aktuellen Entwicklungen hier
für all jene dokumentieren wird, die keine Post von mir bekommen.
Falls jemand eine Postkarte von unterwegs zugeschickt haben möchte, möge sich bitte bei mir via Mail oder persönlich melden ;)

Morgen werde ich mein Erste-Hilfe-Päckchen zusammenstellen. Mal sehen, auf welche minimalistische Ausrüstung ich mich reduzieren kann....


Ich wünsche Euch noch einen wunderschönen Start in die Woche!

Mit den liebsten Grüßen,
Eure J