Dienstag, 13. September 2011

Tag 132.

Heute um 09:30 haben wir den Platzt vor der Kathedrale in Santiago erreicht.
Mit gemischten Gefühlen.

Die Stadt war noch recht leer, wenige Pilger und Touristen unterwegs und alle Cafés geschlossen oder ohne Essen.

Wir waren dann im Pilgerbüro um uns unsere "Compostela" ausstellen zu lassen, die Urkunde, die bezeugt, dass wir den Weg zu Fusz zurückgelegt haben.
Der Mitarbeiter war von unserem Pilgerpass (der ja aus 6 Pilgerpässen besteht) und von unserem Weg so begeistert, dass er mit unserem gut 3 Meter langem Dokument durch das Büro gewandert ist um es den anderen zu zeigen...
Jetzt haben wir also den offiziellen Wisch für unsere Klowand ;)

Aus der Pilgermesse um 12 Uhr sind wir dann vorzeitig geflüchtet.
Diese riesige Kathedrale war gestopft voll, Touristengruppen haben sich aneinander gedrängt, die Schlange an der Statue des Heiligen Jakobus elends lang.
Es war furchtbar und kein würdiger Abschluss für diese Reise :(

Deswegen haben wir uns auf die Suche nach einer passenden (und möglichst günstigen) Unterkunft gemacht. Ist ja nicht ganz so einfach, hier in der Touri-Hochburg.
Und plötzlich läuft uns eine kleine alte Spanierin vor der Touristen-Info fast über den Haufen und teilt uns mit wilden Gesten mit, dass, wenn wir ein Zimmer suchen, mit ihr mitkommen sollen.
Tja und jetzt haben wir ein Zimmer um 25€. Über die Touri-Info hätten wir das glaub ich nie gefunden. :) Ein Zeichen, dass es richtig war, die Messe zu verlassen?

Nach Essenssuche und Bahnhofsbesuch zwecks Ticketkauf für unsere Heimfahrt am 18. haben wir uns noch einmal in die Kathedrale begeben um in aller Ruhe dem Heiligen gegenüberzutreten.

Und jetzt überlegen wir, wo wir was essen.
Die Infos für den Weg, den wir die nächsten vier Tage noch nach Finisterra (also das Ende der Welt) und Muxía gehen werden, geholt und jetzt diesen Blogeintrag verfasst.


Danke für die viele Unterstützung, die wir von Euch daheim bekommen haben.
Danke an diejenigen, die an uns geglaubt haben. Wir waren uns ja bis zum Schluss selbst nicht sicher, ob wir es schaffen werden.
Und ja, wir haben uns noch immer lieb, können uns noch immer in die Augen schauen und miteinander reden. Und das nach 3300 Kilometern und 4,5 Monaten, die wir gemeinsam verbracht haben :)


Aber: der Weg ist das Ziel.
Also: Ultreïa y suseïa.
Weiter an das Ende der Welt :)

J&J

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